Urteil gegen Kages

Erfolg vor Gericht! Georg (15) bekommt Medikament

Steiermark
28.12.2020 19:30

Erfolg für Georg Polic! Der 15-jährige Steirer aus St. Radegund bei Graz leidet an der seltenen Muskelschwund-Krankheit SMA. Nun muss die steirische Spitalsgesellschaft Kages ihn mit der 77.000 Euro teuren Spritze behandeln. Anwältin Karin Prutsch bezeichnet das (nicht rechtskräftige) Urteil als „wegweisend“.

Georg Polic (15) aus St. Radegund leidet an der seltenen Muskelschwund-Krankheit SMA. Seine einzige Hoffnung: Die 77.000 Euro teure Spritze „Spinraza“, die es seit 2017 gibt. Alle vier Monate muss man die Impfung auffrischen. Die steirische Spitalsgesellschaft Kages wollte ihn jedoch nicht damit behandeln, weil sie den Nutzen bezweifelte. Die bisherigen sieben Spritzen finanzierte man über Spenden.

Anwältin Karin Prutsch klagte daraufhin die Kages auf Behandlung mit dem Medikament. Und gewann, wie das Urteil vom 23. Dezember zeigt: Für Georg bedeutet das, dass das LKH-Universitätsklinikum Graz ihn binnen vier Wochen mit der Spritze behandeln muss. Zudem haftet die Kages für alle Schäden, die Georg entstehen könnten, wenn er nicht behandelt wird. 

Spiel auf Zeit
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Kages kann also noch Berufung einlegen. Da Georg seine nächste (und achte) Spritze jedoch schon im Februar braucht, hat Prutsch einen Antrag auf einstweilige Verfügung gestellt. Das Verfahren läuft. „Ich erwarte eine Entscheidung im Februar und bin positiv gestimmt“, sagt Prutsch am Montag gegenüber der „Krone“.

Das Urteil sei jedenfalls wegweisend. Prutsch habe noch andere derartige Verfahren laufen, für die es positive Gutachten gibt. „Die Haltung der Kages ist nicht gerechtfertigt. Da geht es um Menschenleben“, sagt die Anwältin.

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