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Nur mit Test zum Wirt | Kausale Zusammenhänge

Nur mit Test zum Wirt. Hektische Presseaussendungen, Klarstellungen, Beschwichtigungen: Ein „Krone“-Interview bringt die Dauerharmonie in der ÖVP ins Wanken. Innenminister Karl Nehammer stellte in Aussicht, dass Lokalbetreiber nach dem Lockdown ihre Gäste auf negative Covid-Tests kontrollieren müssen. Und widerspricht damit seiner Parteikollegin, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Diese hatte das als „absurd“ ausgeschlossen. Und Wirtesprecher Mario Pulker, der in der „Krone“ die Diskussion um die Testkontrollen mit den Worten „Wir sind ja keine Sheriffs“ angestoßen hatte, sieht jetzt seine Sorgen und die seiner Mitglieder bestätigt. Denn ein - nicht repräsentativer - Rundruf in der Branche zeigt:  Viele Betriebe wünschen sich Klarheit, und das rasch. Immerhin sollen sie in gut drei Wochen  schon aufsperren. Und sie fürchten, dass Gäste sich nicht kontrollieren lassen wollen - nicht von der Polizei und „schon gar nicht“ vom Wirt. „Vielleicht ist es dann besser, wir lassen noch zu, bis die Zahlen wirklich tief genug unten sind“, so der Tenor. Das für die Verordnung zuständige Gesundheitsministerium will die rechtlichen Grundlagen nun Anfang Jänner schaffen. Geklärt werden muss, wer die Haftung übernimmt, wenn ungetestete Gäste das Lokal betreten bzw. sich Gäste anstecken. Weder Nehammer noch Köstinger konnten das beantworten, vielleicht aber bald Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Denn wie heißt es von ihm doch so oft: „Die nächsten Wochen werden entscheidend sein.“ Nicht nur bei Corona, auch in der Gastronomie…

Kausale Zusammenhänge.Ein lesenswertes Interview zum Schulchaos mit Bildungsminister Heinz Faßmann liefert heute Polit-Redakteurin Doris Vettermann. Dort heißt es, dass Corona-Schnelltests nun den leidigen Heimunterricht beenden könnten, sofern die Ministerien die notwendigen Kapazitäten dafür aufstellen. Und spannend sind auch die Antworten auf die Frage, warum zwar die Weihnachtsferien in den Schulen praktisch verlängert werden, die Skigebiete aber geöffnet haben. Vettermann: Wie geht es Ihnen damit, dass Sie gegen die Seilbahnlobby verlieren? Die Antwort: „Man kann das eine nicht mit dem anderen vergleichen. Es nützt einem Kind auch nichts, wenn die Seilbahnen zugesperrt hätten. Da verstehe ich den kausalen Zusammenhang nicht.“ Die Nachfrage kam prompt: Es gibt vielleicht keinen kausalen Zusammenhang, aber das Bild, das vermittelt wird, ist doch eigenartig. Die Schulen haben geschlossen, die Pisten geöffnet. So wie man kein Buch aus der Buchhandlung abholen durfte, aber die Waffengeschäfte geöffnet hatten. Die Antwort kryptisch und mit Uniprofessor-Diplomatie: „Ja, man müsste auf diese Gesamtbilder wohl verstärkt Rücksicht nehmen.“ Das müsste man in der Tat.

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