Vor Wahl am 24. Jänner

Kampf um Stimmen der steirischen Bauern

Steiermark
28.12.2020 17:15

Das Hoffen auf „reiche Ernte“ - der schier allmächtige Bauernbund tritt bei den Landwirtschaftskammer-Wahlen am 24. Jänner einmal mehr als haushoher Favorit an. Rund 122.000 Mitglieder sind zum Urnengang aufgerufen. In Zeiten wie diesen steht aber hinter der Wahlbeteiligung mehr denn je ein großes Fragezeichen.

„Natürlich sind das schwierige Voraussetzungen für eine Wahl. Aber eine Verschiebung in so kurzer Zeit wäre schon allein aus rechtlichen Gründen nicht möglich - außerdem weiß ja niemand, ob die Situation in ein oder zwei Monaten eine bessere wäre“, so Kammer-Präsident und Bauernbund-Spitzenkandidat Franz Titschenbacher.

Gemeinsam mit seiner Vize-Präsidentin Maria Pein und Direktor Werner Brugner zog er gestern Bilanz über die vergangenen vier Jahre - wenig überraschend fiel dieses Resümee durchwegs positiv aus. „Speziell während der Krise hat die Regionalität eine Art Renaissance erlebt. Wir wollen auch in Zukunft landwirtschaftliche Produktion ermöglichen und die nachhaltige Versorgung sichern.“

Geringe Wahlbeteiligung erwartet
Auf ein Wahlziel lässt sich Titschenbacher (fuhr 2016 knapp 70 Prozent und 30 Mandate ein) nicht festnageln, er hoffe aber auf „reiche Ernte“. Die Wahlbeteiligung wird Corona-bedingt wohl nicht einmal die rund 40 Prozent vom letzten Urnengang erreichen - die Kammer verweist auf die Möglichkeit der Briefwahl.

Auf „Krone“-Nachfrage sieht der amtierende Präsident die umstrittene Massentierhaltung übrigens nicht als großes Wahlkampfthema: „Wenn man die Größe unserer Betriebe mit jener aus dem europäischen Ausland ernsthaft vergleicht, haben wir eine derartige Betriebsform in der Steiermark und ganz Österreich schlichtweg nicht.“

„Blaue“ Bauern werfen Kammer Realitätsverweigerung vor
Für die Freiheitliche Bauernschaft ist die positive Bilanz der Landwirtschaftskammer nicht nachvollziehbar: „Das ist glatte Realitätsverweigerung - wir werden auch nach der Wahl für eine effektive Kontrolle in der Landwirtschaftskammer eintreten“, stellt Spitzenkandidat Albert Royer klar. Die Freiheitlichen holten 2016 fünf Mandate.

Für den Unabhängigen Bauernverband will Johann Ilsinger die vier Mandate weiter ausbauen. Andreas Lackner will mit den Grünen Bauerinnen und Bauern wieder in die Kammer einziehen - ebenso wie Josef Moosbrugger mit den SPÖ-Bauern.

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