18. Staffel startet

„DSDS“ und der lange Schatten des Wendlers

Adabei
28.12.2020 14:38

Wer sich die Instagram-Seite von Michael Wendler (48) anschaut, könnte den Eindruck bekommen, dass nichts passiert ist. Auf einem der jüngsten Clips sieht man den Schlagerbarden lässig-kraftvoll schlendern. Sonnenstrahlen umspielen das sonnenbebrillte Haupt, bevor ein Logo ins Bild fliegt: „Deutschland sucht den Superstar. Die neue Staffel ,DSDS‘. Ab 5. Januar 2021“.

Wie so oft im Wendler-Kosmos liegen die Dinge dann aber doch nicht ganz so einfach. Richtig ist: Am 5. Jänner (20.15 Uhr, RTL) beginnt eine neue Runde der RTL-Castingshow, es ist sage und schreibe die 18. Staffel. Nicht zutreffend ist dagegen der Eindruck, dass der Wendler vollwertiger Teil des Formats sein wird. Denn mitten in der Produktion brach das Arbeitsverhältnis krachend zusammen.

Wirbel um Wendler-Rücktritt
Wendler selbst erklärte im Oktober seinen Rückzug aus der „DSDS“-Jury, in der er über die Kandidaten hatte urteilen sollen. Der Knall war die Begründung: Er warf der deutschen Bundesregierung in einem irritierenden Video in der Coronakrise „grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz“ vor. Zudem beschuldigte er Fernsehsender, darunter RTL, „gleichgeschaltet“ zu sein.

Ergebnis: Sein bisheriger Haussender distanzierte sich sofort und nannte ihn einen Verschwörungstheoretiker. Später bestritt Wendler zwar, ein Coronaleugner zu sein. Auf seinem Kanal ist allerdings von „Fake Pandemie“ und „Medienzensur“ zu lesen. Kurzum: Die Brücke zurück kann als eingestürzt gelten.

Für RTL stellte sich nun die komplizierte Frage: Wie umgehen mit den Wendler‘schen Spuren bei DSDS? 13 Castingfolgen waren bereits abgedreht, Kandidaten hatten vor ihm gesungen, Wendler für sie den Daumen gesenkt oder gehoben.

Wendler dabei - aber nur so lang wie nötig
Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Wendler bleibt drin - aber nur solange wie nötig. „Bis zu seinem merk- und denkwürdigen Abschied aus der ,DSDS‘-Jury war Michael Wendler vollwertiges und geschätztes Jurymitglied der diesjährigen Staffel“, erklärt RTL auf Anfrage. „Seine später geäußerten Ansichten zur Pandemie (und über RTL) waren uns nicht bekannt und spielten bei der musikalischen und künstlerischen Bewertung der Kandidaten keine Rolle.“ Allein aus Fairness den Sängern gegenüber, die wegen seines Urteils weiterkamen oder nicht, könne er nicht einfach rausgeschnitten werden.

Nach den sogenannten Castingfolgen sei dann aber Schluss - der Wendler spielt dann keine Rolle mehr. Um zu erklären, warum die Jury ab der Recall-Runde nur noch zu dritt am Tisch sitzt, soll der Ausstieg auch thematisiert werden. Der ewige Chef-Juror Dieter Bohlen, Sängerin Maite Kelly und Popstar Mike Singer bringen den gut geölten „DSDS“-Dampfer anschließend ins Ziel.

„DSDS“ punktet erneut mit schrägen Kandidaten
Stichwort Dampfer: Gecastet wurde komplett auf einem Schiff, das über den Rhein schipperte. Die kitschig-romantische Landschaft dürfte im Kontrast zu den schrillen Auftritten stehen, für die „DSDS“ bekannt ist. Gleich in der ersten Folge etwa soll eine gewisse Isabelle (28) zu sehen sein, die eine große Leidenschaft für „die Zucht von Mongolischen Rennmäusen“ hegt, so RTL. David (24) dagegen werde der Jury „ausführlich“ von seiner Darmpilz-Erkrankung erzählen, „die ihm sehr zu schaffen machte“.

Das Finale soll im März in Duisburg ausgetragen werden. Bemerkenswert daran: Die Stadt liegt nur wenige Minuten entfernt von Dinslaken, dem Geburtsort von Michael Wendler. Das dürfte den meisten dann aber - um es mal mit einem Wendler-Song zu sagen - bereits „Egal“ sein.

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(Bild: kmm)



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