Armee entsandt
100 Tote nach Massaker an Zivilisten in Äthiopien
Nach einem Überfall mit mehr als hundert Toten in der Region Benishangul-Gumuz hat der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed Soldaten in die Unruheregion entsandt. „Das Massaker an Zivilisten in Benishangul-Gumuz ist sehr tragisch“, schrieb Abiy am Donnerstag auf Twitter. Um das Problem an der Wurzel zu packen, habe die Regierung Soldaten in das Gebiet geschickt.
Ein bewaffneter Mann hatte am Mittwoch das Dorf Bekoji im Bezirk Bulen überfallen. Die Ortschaft liegt im Gebiet Metekel, wo viele verschiedene Volksgruppen leben. Die nationale Menschenrechtskommission (EHRC) berichtete, dass bewaffnete Männer mehr als hundert Menschen getötet hätten.
Seit Monaten ethnische Spannungen
In der im Westen des Landes gelegenen Region kommt es seit Monaten immer wieder zu Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen. Am Dienstag hatte Abiy die Region besucht. Seit Abiy 2018 sein Amt übernahm, kommt es auch in anderen Landesteilen immer wieder zu Unruhen und Gewalt.
Regierungstruppen in Tigray stationiert
Im November kam es in der Region Tigray im Norden des Landes zu Kämpfen zwischen Einheiten der damaligen Regionalregierung der Volksbefreiungsfront TPLF und Regierungstruppen. Nach sechs Wochen wurde die TPLF-Führung aus dem Amt vertrieben. Die Stationierung von Regierungstruppen in Tigray nährt die Befürchtung, dass es nun in anderen Regionen des Landes zu einem Machtvakuum kommt.
Äthiopien, eine Föderation aus zehn ethnischen Regionen, wurde jahrzehntelang von Tigray dominiert, bis Abiy Ministerpräsident wurde und sie entmachtete. Er selbst gehört der Bevölkerungsmehrheit der Oromo an und hat auch familiäre Wurzeln in Amhara.
Im Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen mehr als 110 Millionen Einwohnern gibt es etliche ethnische Spannungen.
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