Pfarrer macht Hoffnung
„Ein Weihnachten wie damals“
Herr Pfarrer, welche Gedanken gingen Ihnen heuer in der Vorweihnachtszeit durch den Kopf?
Harald Mattel: Dass man in diesem besonderen Jahr manches viel besser nachvollziehen kann, was damals beim allerersten Weihnachten passiert ist. Die Geburt Christi, also die Menschwerdung Gottes, vollzog sich ja nicht mit einem großen gemeinschaftlichen Fest oder in einem Gottesdienst, sondern im Kreis der Familie. Dieses ganz Intime, Familiäre ist etwas, das wir heuer auch ein Stück weit miterleben – notgedrungen.
Gibt es noch weitere Parallelen zur biblischen Weihnachtsgeschichte?
Ich denke schon. Dass nämlich damals die Zeiten ebenfalls nicht leicht waren, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Heute haben wir eine Ausgangsbeschränkung zur Bekämpfung der Pandemie, wirtschaftliche Herausforderungen durch den Lockdown, die geschlossene Gastronomie und so weiter. Auch im alten Israel, das damals ja ein besetztes Land war, herrschte zur Zeit der Menschwerdung Gottes eine wirtschaftliche Not und so manche Einschränkung für die Menschen.
Das erste Weihnachten der Geschichte war demzufolge ein Zeichen der Hoffnung genau zur richtigen Zeit?
So würde ich es sehen. Gott sucht die Nähe zu uns Menschen nicht in einer Zeit, in der alles gut und rund läuft. Er kommt nicht in eine heile, ideale Welt, sondern gerade in jene Situation, die uns besonders herausfordert – eine Welt in all ihrer Brüchigkeit. Und das mitten unter jene Menschen, die unter der Lage besonders zu leiden haben.
Ist das für Sie als Pfarrer einer der wichtigsten Aspekte der Weihnachtsbotschaft?
Das ist für mich die Trostbotschaft. Man ist auch in diesen herausfordernden Situationen nicht von Gott verlassen, sondern gerade da sucht er die Nähe der Menschen.
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