„Operation Nova“

Weltweit agierendes Cybercrime-Netzwerk lahmgelegt

Web
23.12.2020 09:57

Erfolgreicher Schlag gegen Cyberkriminalität: Sicherheitsbehörden in Europa und den USA haben im Rahmen der „Operation Nova“ knapp 50 Server eines weltweit agierenden Netzwerks von Cyberkriminellen außer Betrieb gesetzt und teilweise beschlagnahmt. Die Betreiber sollen ihre mit technischen Anonymisierungsmöglichkeiten ausgestattete IT-Struktur unterschiedlichsten Nutzern gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt haben.

Die kriminellen Kunden hätten auf den von den Netzwerkbetreibern versprochenen Schutz vor dem Zugriff der Ermittlungsbehörden vertraut und die Infrastruktur zur Begehung schwerer Cyberstraftaten und zur Abwicklung sonstiger illegaler Geschäfte genutzt, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Reutlingen. Mit der Beschlagnahmung der Server seien nun auch Daten und Accounts dieser Nutzer gesichert worden.

Der Operation waren demnach „langwierige und umfangreiche Ermittlungen“ vorausgegangen. Cyberspezialisten der Kriminalpolizeidirektion Esslingen und einer dort zur Bekämpfung von organisierten Cybererpressungen eingerichteten Ermittlergruppe war es schließlich gelungen, in die kriminelle IT-Infrastruktur einzudringen und die Spur bis zu den nun beschlagnahmten Servern zurückzuverfolgen.

Unternehmen vor Schlimmerem bewahrt
Bei der Auswertung des bereits während der bisherigen Ermittlungen gesicherten Datenmaterials stießen die Cyberkriminalisten immer wieder auf Hinweise auf bereits länger andauernde Cyberangriffe zum Nachteil einer Vielzahl von Unternehmen. Bei etlichen der angegriffenen Firmen stand eine Verschlüsselung ihrer Daten und damit ein kompletter Ausfall ihrer IT-Systeme unmittelbar bevor. Insgesamt konnten weltweit rund 250 von den Tätern bereits ausgespähte Unternehmen identifiziert, meist rechtzeitig vor einer Verschlüsselung gewarnt und so vor einem Verlust ihrer Daten und der danach üblicherweise folgenden Erpressung bewahrt werden.

In einzelnen Fällen, in denen die Verschlüsselung der Daten bereits im Gange war, konnten die Unternehmen Schutzmaßnahmen ergreifen, wodurch der Angriff gestoppt und der Schaden so zumindest begrenzt werden konnte.

Ermittlungen dauern an
Die Auswertung des sichergestellten Datenmaterials und die Ermittlungen zur Identifizierung von Verantwortlichen und Nutzern des Netzwerks dauern an. An der Aktion beteiligt waren die europäische Polizeibehörde EUROPOL, das FBI, die Kantonspolizei Aargau, das Schweizerische Bundesamt für Polizei fedpol, die Polizei der Niederlande sowie die französische Police Nationale und die jeweiligen Justizbehörden.

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