Enteignung nötig?
Ramsau ringt um neuen Lawinen-Schutzwall
Nach der Lawinenkatastrophe in Ramsau am Dachstein im Jänner 2019 ist nun ein Schutzkonzept fertig. Das scheitert noch am Grundstücksbesitzer.
Im Jänner 2019 donnerte eine Lawine auf Ramsau am Dachstein nieder. Im Ortskern zerbrachen Fenster, die Schneemassen zerstörten halbe Gebäude. „Wir stehen noch immer unter Schock. Diese gespenstische Ruhe danach - das vergisst man nicht“, sagt Bürgermeister Ernst Fischbacher.
Damit solche Katastrophen sich nicht wiederholen, wurde nun ein Lawinenschutzprojekt ausgearbeitet. Max Pöllinger, Chef der Wildbach- und Lawinenverbauung Steiermark, war daran beteiligt. „Es ist ein Auffangdamm, der etwa 20 Meter hoch ist.“ Er schützt das Ortszentrum und die Landstraße, denn: „Wenn wir keine Maßnahme setzen, bleibt das Risiko hoch.“ Kosten: 4,2 Millionen Euro für Bund, Land und Gemeinde. „Das Projekt ist von unserer Seite fertig und liegt bei der Gemeinde“, sagt Pöllinger.
Noch keine Einigung mit Grundstücksbeseitzer
Das Problem? Das Grundstück, auf das der Damm gebaut werden soll. Mit dem Eigentümer gibt es bis dato keinen Deal. Fischbacher: „Es gibt viele offene Fragen, etwa in Sachen Entschädigung.“ Der Besitzer habe einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, den man nun sichte. Fischbacher denkt, eine Einigung erzielen zu können. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im Frühjahr starten können.“

Das Projekt ist essenziell wichtig, wir alle wollen es umsetzen. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir im Frühjahr 2021 damit starten können.
Ernst Fischbacher, Bürgermeister von Ramsau/Dachstein
Sollte das allerdings nicht der Fall sein, „müsste man rechtliche Schritte einleiten“. Das Wort „Enteignung“ will Fischbacher nicht verwenden. In diesem Fall würde er sich für befangen erklären und die Kompetenzen an die Bezirkshauptmannschaft abgeben.
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