Zwar bleiben die Touristen vorerst immer noch aus, doch entdecken in letzter Zeit immer mehr Einheimische den Berg für sich. Für die Tiroler Bergrettung bleibt so trotz Corona keine Zeit, sich auszuruhen. Im Gegenteil: Die Ausbildung neuer Bergretter und auch Lawinenhunde ist nun nicht mehr aufzuschieben.
„Ausbildung nicht auf lange Bank schieben“
„Wir haben 200 Leute im Winter auszubilden – das können wir jetzt nicht mehr auf die lange Bank schieben“, sagt Landesleiter Hermann Spiegl. Um die Corona-Maßnahmen einhalten zu können, wurde extra das Ausbildungszentrum umgebaut (im Schlafbereich konnten die Abstände nicht eingehalten werden). Ebenso gehören FFP2-Masken inzwischen zur Ausrüstung. Neu im Gepäck der Bergretter ist außerdem „Romed“.
Üben für den Ernstfall
„Romed“ lässt sich klein zusammenlegen, im Schnee ein- und ausgraben und auch - und das ist das Wichtigste - reanimieren. Es handelt sich dabei um eine Reanimationspuppe, die bei Lawinen-Übungen eingesetzt wird. „Bisher sahen unsere Übungen so aus, dass wir bei der Lawinensuche einen Rucksack oder eine Decke eingegraben haben. Die klassische Übung war dann, dass man mit dem Piepser den Rucksack findet und das war dann das Ende der Übung“. Im Ernstfall ist es aber freilich nicht das „Ende der Übung“ - sondern es folgt dann meist eine Reanimation.
Hier kommt „Romed“ ins Spiel. Die Reanimationspuppe ist auch deswegen sehr realistisch, weil man sie, wie einen echten Körper auch, ganz ausgraben muss, um sie aus dem Schnee zu befreien.
„Romed“ wurde von der Ausbildungsleitung mit der Tiroler Firma Tyromont entwickelt, beide aus Thaur, weswegen man sich auch für den typischen Namen Romed entschieden hat.
Die Bergrettung appelliert an Bergsportler wie Tourengeher, sich ausreichend über das Lawinenwarnsystem und die eigene Ausrüstung zu informieren.
Nadine Isser, Kronen Zeitung
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