Rufe nach Aufnahme

Lager-Flüchtlinge im Elend: Debatte um Hilfe

Politik
21.12.2020 06:00

Vor Weihnachten richtet sich der Fokus wieder auf die katastrophalen Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern. Helfer und hohe Kirchenvertreter fordern die Aufnahme von Migranten, die ÖVP will sich in dieser Frage jedoch keinen Zentimeter bewegen und stattdessen die Hilfe vor Ort verstärken.

Zuletzt sorgten Berichte über Überschwemmungen und Rattenbisse bei Kindern im Übergangslager Kara Tepe auf Lesbos für Erschütterung. Die „Krone“ machte sich vor Kurzem selbst ein Bild von den schrecklichen Zuständen vor Ort. Zahlreiche kirchliche Würdenträger wie der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, Kardinal Christoph Schönborn oder auch Dompfarrer Toni Faber fordern die Aufnahme von Flüchtlingen. Entsprechende Plätze würden in Österreich zur Verfügung stehen, auch ÖVP-Bürgermeister boten Unterkünfte an.

ÖVP schickt Zahlen gegen Emotionen
Das türkise Innenministerium versucht nun mit Zahlen und Fakten gegen die Emotion anzutreten. So wird etwa betont: Kaum ein Land hat seine Ankündigung der Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen eingehalten. Und Österreich leiste ohnehin schon seit Jahren einen enormen Beitrag. So habe man alleine heuer mehr als 5200 Minderjährigen einen Schutzstatus erteilt.

Für die ÖVP ist die Diskussion damit beendet, die Grünen sind zwar anderer Meinung, blitzen aber ab. Diejenigen, die für mehr Menschlichkeit plädieren, lassen diese Zahlen nicht gelten: Man müsse dringend Erste Hilfe leisten und die Menschen aus dem Elend in Griechenland befreien. Immer wieder betonen die Helfer: Man sei sich bewusst, dass man nicht alle retten könne, aber dies könne ja kein Argument sein, gar nichts zu tun.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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