Filmemacherin Hollaus
Musikstück als nicht alltäglicher Kunstgenuss
„Bei der Komposition ,Zen’ geht es um das Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Loslassen. Um die Suche nach dem perfekten Moment und den Umgang damit. Aber auch darum, ihn zu verpassen. Über den Alltag und seine vielen Höhen und Tiefen. ,Zen’ sollte aufmerksam angehört und nicht allzu ernst genommen werden“, lauten die Worte des Wiener Komponisten zu seinem aktuellen Werk.
Dieses Musikstück wurde von ihm für das Duett „strings&noise“, das sind Maiken Beer (Cello) und Sophia Goidinger-Koch (Geige), verfasst und sollte eigentlich bei einem Konzert des Duos im Austrian Cultural Forum in New York gespielt werden. Aber auch hier machte das uns nun schon knapp ein Jahr begleitende Virus einen Strich durch die Rechnung.
Hier kam nun die aus Tirol stammende und in Wien lebende Filmemacherin und Schauspielerin Melanie Hollaus zum Streicher-Duo. Gemeinsam erarbeiteten sie ein wundervoll-groteskes Musikvideo mit zwei Westernheldinnen, die am Schluss ihrer Präsentation „bewaffnet“ mit ihren Streichinstrumenten die Südosttangente in klassischer Italowestern-Manier verlassen. Aber auch Assoziationen zu Godfrey Reggios Experimentalfilm „Koyaanisqatsi“ aus 1982 werden durch bestimmte Filmsequenzen wachgerufen. Herausgekommen ist ein mehr als rundes Gesamtkunstprojekt, welches davon lebt, dass Musik und Film voneinander leben und kein Medium das andere dabei dominiert. Es wurde nicht irgendwie ein Video gedreht, sondern ein wohl überlegtes, stimmiges Konzept fand seine Umsetzung. Da sich von Anfang an alle daran Beteiligten auf selber Augenhöhe begegneten und diesen gegenseitigen künstlerischen Respekt bis zur letzten Klappe und dem letzten Ton auch lebten.
Für Cellistin Maiken Beer stellt das Musikvideo „Zen“ erfreulicherweise keinen Corona-Ersatz dar, sondern „es ist etwas anderes herausgekommen, was sonst nicht entstanden wäre“.
Hubert Berger, Kronen Zeitung
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