Brauchtum

Der Thomasnikolo bringt den Steirern das Licht

Steiermark
18.12.2020 07:00

In der Nacht auf den 21. Dezember wird es in Gams bei Hieflau so richtig lebendig. Krampus und „Thomashutzn“ sind da unterwegs.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gibt es in Gams einen schönen Brauch, der durch die Überlieferung älterer Steirer wieder so richtig lebendig wurde und bei den Einheimischen bis zum heutigen Tag gelebt wird: der Thomasnikolo.

„Obwohl auch Krampusse dabei sind, geht es dabei ruhig und eher festlich zu“, erklärt Sonja Illmayer, die sich mit dem Brauch bestens auskennt. Was passiert: Der Tag, dem die längste Nacht des Jahres und die Raunächte folgen, wurde nach Apostel Thomas benannt. Der „weiße Thomas“ hat den sogenannten „Hiefler“ bei sich und ist damit der Lichtbringer. Der „heilige Thomas“ wiederum, der als Bischofsgestalt durch die Lande zieht und als Schutzpatron der Müller, des Wassers und des Lichtes gilt, kommt mit seinem Stab, auf dem vier Schellen die Jahreszeiten symbolisieren.

Der Sackträger und die Nikolofrau wiederum haben die schöne Aufgabe, die Kinder zu beschenken.

Dass das Jahr sich langsam verabschiedet, wird in Form des Greises dargestellt. Und dazu gesellt sich noch die „Thomashutzn“, eine äußerst skurrile Figur in Vogelgestalt, die so etwas wie eine Percht mit Schnabel ist. Seinerzeit, so hieß es, hat sie die Kinder gestohlen. Heute soll sie aber nur noch das Böse von den Feldern vertreiben.

Die bunte Truppe zieht durch den Ort. Jedoch fällt der schöne Brauch heuer auch Corona zum Opfer.

Die Serie „Der steirische Brauch“ ist eine Initiative der Volkskultur Steiermark und der „Krone“.

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