Manipulation in Haft

Zellengenossin zum Drogenhandel angestiftet

Kärnten
16.12.2020 14:45

Margit T. kann’s nicht lassen: Auch in der Haft fand die mutmaßliche Serienbetrügerin und Mörderin ein Opfer, das jetzt allerdings vor Gericht auspackte ...

Frau M. ist selbst kein unbeschriebenes Blatt. Sie gibt sich seit 20 Jahren die Schuld für den Tod eines geliebten Menschen und geriet auf die schiefe Bahn. „Das hat Margit T. ausgenutzt“, schildert die 41-Jährige vor Richterin Ute Lambauer. T. gilt bekanntlich als „Hexe“ von Villach, die jahrelang Leute als falsches Medium abgezockt haben und für den Mord an einer Pensionistin verantwortlich sein soll.

Heroinhandel aus der Zelle
„Wir saßen zusammen in einer Zelle. Sie hat mich so manipuliert, dass ich ihr alles geglaubt habe und alles für sie getan hätte!“ Unter anderem sollte M. dafür sorgen, dass die Anwälte von T. Geld bekamen. „Dem ersten habe ich 1500 Euro bezahlt; geliehen von der Schwiegermutter.“ Dann kam mit Christine Lanschützer eine neue Strafverteidigerin ins Spiel: „Sie wollte einen Vorschuss, und T. sagte mir, wenn ich ihr das Geld nicht über den Verkauf von Heroin und Cannabis besorge, bringt sie sich um.“

Also tat Frau M., wie ihr geheißen. Aus der Haft wusste sie, wo es Stoff gab - einer der größten Dealer sitzt nach ihren Angaben in Graz und betreibt von der Zelle aus einen schwunghaften Heroinhandel. „Er hat ein Handy, und man bestellt über Facebook bei ihm“, berichtet M.

Weitere Verfahren folgen
Staatsanwältin Tina Frimmel-Hesse kommt mit dem Schreiben kaum nach - diesem Verfahren werden wohl noch weitere folgen. M. wurde also zur Großdealerin; der Erlös floss nach ihren Angaben an T.s Verteidigerin. „Was T. ihr erzählte, woher die 3000 Euro stammen, weiß ich nicht. Mich hatte sie beauftragt, Drogen an ihre Komplizin zu schicken - samt einem Brief: Sie wüsste, dass die beiden anderen Mörderinnen seien, sie selbst sei unschuldig.“

M. schweigt kurz. „Da bin ich dann endlich aufgewacht.“ Sie hat von sich aus ein mehrseitiges Geständnis geschrieben, in dem sie über T. und die Klagenfurter Drogenszene auspackt. Ob alles stimmt, sollen noch weitere Zeugeneinvernahmen zeigen.

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