DNA-Spuren als Indiz

ÖVP-Bürgermeister wegen Vergewaltigung angeklagt

Oberösterreich
16.12.2020 07:00

Die Bombe ist geplatzt: Ein ÖVP-Landtagsabgeordneter und Bürgermeister muss sich, wie berichtet, am 14. Jänner in Wels wegen sexueller Belästigung und Vergewaltigung verantworten. DNA-Spuren untermauern die Aussagen des mutmaßlichen Opfers. Der Beschuldigte hat nun sein Mandat ruhend gestellt.

Die Verteidigungsstrategie des Ortschefs: Es sei ein Konflikt am Arbeitsplatz der beiden, den die Frau von sich aus an die Öffentlichkeit getragen habe. Mit den Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Vergewaltigung als schwerstes Geschütz. Er habe keinen Ausweg gesehen, als sie wegen Verleumdung anzuzeigen. Doch das ging schief: Der Anzeiger wurde angeklagt.

Amt ruhend gestellt
„Der Abgeordnete hat mich informiert, dass er aufgrund der gegen ihn erhobenen Anklage sein Mandat bis zum Abschluss des Verfahrens ruhend legt, um seine Familie zu schützen und sich voll auf sein Verfahren konzentrieren zu können. Die Bezüge werden einer sozialen Einrichtung gespendet“, gab ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel am Dienstagabend bekannt. Der Welser Anwalt Clemens Krabatsch vertritt das Opfer und sagt: „Ich bin fast 25 Jahre als Anwalt tätig. Ich habe noch nie so eine perfide Vorgangsweise wie jene des Bürgermeisters erlebt. Meine Mandantin wurde von ihm fast zu Tode gemobbt. Sie hat bis heute mit den psychischen Folgen der Übergriffe zu kämpfen. Sie hat lange nicht den Mut aufgebracht, darüber zu reden.“

„Lust auf sich selbst“
Laut Anklageschrift gibt es überdiesauch noch einen schlagenden DNA-Beweis: gemeinsame Sex-Spuren auf einem Taschentuch. Der Ortschef sagte dazu, er sei von der Mitarbeiterin überrascht worden, als er im Gemeinde-WC „auf sich selbst Lust gehabt“ habe.

Zweimalige sexuelle Belästigung und drei Vergewaltigungen
Nach eineinhalb Jahren Ermittlungstätigkeit brachte die Staatsanwaltschaft Wels am 5. November die Anklage wegen zweimaliger sexueller Belästigung und drei Vergewaltigungen ein. Am 25. November wurde vom Landesgericht Wels der Hauptverhandlungstermin am 14. Jänner fixiert.

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