Opfer von Betrügern

Steirerin wurde ihre Identität gestohlen

Steiermark
15.12.2020 07:00
Ein Kameraverkauf wurde ihr zum Verhängnis. Jetzt finden in ihrem Namen Betrügereien statt. So läuft etwa in Dresden gerade ein Strafverfahren – und sie fragt sich: „Wer weiß, was noch alles auf mich zukommt?“

Den 25. Oktober 2019 wird Martina S. so schnell nicht vergessen – denn heute begehen Unbekannte in ihrem Namen Straftaten! Die Obersteirerin ist verzweifelt, hat Angst vor der Zukunft. Aber der Reihe nach: Am besagten Tag hatte sich jemand auf einer Online-Plattform gemeldet, dass er Interesse an der inserierten Kamera von Martina S. hätte. Mit dieser ersten SMS eines gewissen Paul Sattler auf das Handy der zweifachen Mutter nahm das Unglück seinen Lauf.

Der Reisepass ließ Zweifel schwinden
In einer Mail schickte Sattler eine Kopie seines Reisepasses mit. Das ließ die Zweifel an der Echtheit des vermeintlichen Kaufinteressenten schwinden, sagt die Mürztalerin im Gespräch mit der „Krone“. „Normalerweise bin ich sehr skeptisch. Aber die E-Mails waren in gutem Deutsch geschrieben – und dann noch das mit dem Reisepass.“ Schließlich wurde die Obersteirerin auch dazu überredet, dass sie die Ware nach England zu einem Neffen von Paul Sattler schickt.

Ware wurde geliefert, dann riss der Kontakt ab
Am 28. Oktober schickte Sattler um 18.26 Uhr eine Kopie einer Bestätigung von PayPal: „Darauf war der Betrag von 1750 Euro als Transfer-Checkout vermerkt. Für mich war der Verkauf damit abgeschlossen“, gab Martina S. im Polizei-Protokoll an. Tags drauf verschickte sie das Paket nach Sheffield. Wenige Stunden später kam die letzte Nachricht von Sattler: „Melde mich wieder, wenn das Paket eingelangt ist.“

Danach? Funkstille. Für immer. Auf Nachfrage zehn Tage später bei PayPal wurde der Steirerin gesagt, dass keine Zahlung eingegangen sei. Und sie wohl Opfer von Betrügern wurde. „Ich könnte mir die Haare rausreißen. Diese Kopie der Überweisung hatte für mich so echt ausgesehen.“

Martina S. hat damit quasi 1750 Euro in den Sand gesetzt. Aber es kommt noch dicker. Es stellte sich heraus: Paul Sattler gibt es. Aber auch er ist ein Opfer. In seinem Namen und mit seinen Daten werden Betrügereien verübt. Dasselbe gilt jetzt für Martina S. – weil auch sie zu viele ihrer Daten preis gegeben hatte, droht ihr jetzt ständig Ungemach. Erst vor zwei Wochen erhielt die Mürztalerin Post von der Polizei aus Dresden (D): „Sie werden beschuldigt, im Zuge einer Wohnungsvermietung einen Betrug begangen zu haben.“ Das Strafverfahren ist eröffnet...

Und Martina S. fürchtet sich vor der Zukunft. „Was kommt noch alles auf mich zu? Ich haben jeden Tag Angst, wenn die Post kommt.“

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