Wir gaben weniger aus
2020 wurden fast 12 Milliarden zusätzlich gespart
Die Corona-Pandemie hat das Sparverhalten der Österreicherinnen und Österreicher durcheinandergewirbelt. Sie legten heuer fast zwölf Milliarden Euro mehr auf die hohe Kante als im Vorjahr - obwohl die Einkommen um rund fünf Milliarden Euro gefallen sind. Eine Schätzung der Nationalbank für das zweite Quartal 2020 ergab, dass etwa die Hälfte von diesem zusätzlich gesparten Geld „Zwangssparen“ war, das hätten die Betroffenen also gerne ausgegeben, konnten es aber wegen der Pandemie nicht.
Dazu kommen Beträge, die als „Vorsichtssparen“ beiseitegelegt werden, um für weitere Auswirkungen der Krise gewappnet zu sein. Sowohl das Zwangssparen als auch das Vorsichtssparen werden zurückgehen, erwartet Nationalbank-Chefvolkswirtin Doris Ritzberger-Grünwald. Die Sparquote wird nach Nationalbank-Schätzung von den ungewöhnlich hohen 13,7 Prozent heuer wieder auf die üblichen rund acht Prozent zurückgehen.
So sehr das Geld heuer der Wirtschaft auch abgeht, für die kommenden Jahre macht das Hoffnung auf eine starke Belebung des Konsums. Denn ein Teil dieses Geldes dürfte mit der Lockerung der Beschränkungen und mit der Rückkehr der Zuversicht „entspart“, also ausgegeben werden. Die Nationalbank geht daher auch davon aus, dass 2021 die Konsumausgaben um 3,9 Prozent steigen werden, obwohl das reale Einkommen stagniert.
„Der beste Anreiz ist Optimismus“
Verstärkt wird die Erwartung durch eine Haushaltsumfrage der EU-Kommission, in der die Befragten sagten, dass sie in den nächsten Monaten größere Anschaffungen planen. Auch Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) sprach in einem Hintergrundgespräch davon, dass es gute Chancen gebe, dass sich der Konsum durch Auflösung gesparter Mittel erhöht. Dazu brauche es vor allem eine bessere Stimmung in der Wirtschaft. „Der beste Anreiz ist Optimismus“, sagte der Minister vor Journalisten.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).