„Verträglicher Preis“

Anschober: „Impfung ist günstiger als Lockdown“

Politik
11.12.2020 09:06

Als „grandioses europäisches Erfolgsprojekt“ hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die Impfstoffbeschaffung der EU im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnet. In einer Online-Diskussion am Donnerstagabend erklärte er, dass man das Risiko für schwere Erkrankungen und Todesfälle damit schrittweise reduzieren könne. Die Impfung sei auch günstiger als ein Lockdown, der Milliarden Euro koste. Ohne Investitionen in eine fundierte Grundlagenforschung sei das in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen, gab der Genetiker Josef Penninger zu bedenken.

Anschober freute sich, dass bald Impfstoffe gegen das Coronavirus für alle Europäer inklusive der Österreicher zur Verfügung stehen werden. „Wir haben damit gezeigt, wie viel wir erreichen können, wenn wir zusammenhalten, und nicht länderspezifisch agieren“, so Anschober bei der von der Österreich-Amerikanischen Gesellschaft (ÖAG) organisierten Veranstaltung.

Anschober: Prüfsystem sorgt für Sicherheit
Zu „einem sehr verträglichen Preis“ habe die Europäische Union sicherstellen können, dass jeder, der in einem EU-Land lebt, eine Impfung bekommen kann. Um eine schnellere Zulassung zu ermöglichen, ohne dabei die Sicherheit zu beeinträchtigen, habe die EU viel Geld in das Prüfsystem gesteckt und zusätzliches Personal rekrutiert, berichtete der Gesundheitsminister.

Er plädierte dafür, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Ihm sei aber die Entscheidungsfreiheit sehr wichtig, und man wolle zuvor mit ehrlicher Informationsarbeit über den Nutzen und mögliche Risiken der Impfstoffe aufklären.

Impfung günstiger als Lockdown
Verglichen mit einem Lockdown, der massiv in die Grundrechte der Menschen eingreift, und Kosten im Milliarden Euro Bereich verursacht, wäre eine österreichweite Impfaktion viel günstiger, sagte er: „Wir haben dafür maximal 200 Millionen Euro kalkuliert und damit werden wir auch durchkommen“.

Die Impfstoffe konnten nur so rasch entwickelt werden, weil die Forscher auf das Wissen aus der Grundlagenforschung der vergangenen Jahrzehnte zurückgreifen konnten, erklärte der österreichische Genetiker Josef Penninger, der am Life Sciences Institute (LSI) der University of British Columbia in Vancouver (Kanada) forscht. „Wenn man nicht beständig in die Wissenschaft investiert hätte, hätten wir in zehn Jahren noch keinen Impfstoff“, sagte er.

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