Bei Massentests

Salzburger Ärzte warnen vor falschen Abstrichen

Salzburg
11.12.2020 07:03
Das richtige Abstrich-Nehmen will gelernt sein. Denn Stäbchen auf Irrwegen sorgen für falsch-negative Testergebnisse, warnen Ärzte. Fotos belegen die falsche Durchführung.

Vor falsch durchgeführten Nasen-Rachenabstrichen warnen seit Beginn der Massentests nun Ärzte. Wird das Stäbchen nämlich zu steil in die Nase eingeführt, dann wird die Probe nicht vom Nasen-Rachenraum entnommen, sondern von der Nasenhöhle (siehe Grafik). Und dort setzen sich allerdings kaum Corona-Viren ab. Wird der Abstrich falsch durchgeführt, kann selbst bei symptomatischen Patienten ein negatives Testergebnis die Folge sein, warnt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: „Zum Start der Massentests wurde dokumentiert, dass es bei den Abstrichen durch Laien zu falsch durchgeführten Abstrichnahmen gekommen ist“. Auch nachdem die „Krone“ über die Massentests in Annaberg-Lungötz berichtet hatte, meldeten sich besorgte Experten. Auf Fotos sei eindeutig zu erkennen, dass in manchen Fällen die Stäbchen zu steil in die Nasen eingeführt wurden.

Falsche Ergebnisse bis Verletzungen möglich
Von den 1148 durchgeführten Antigentests in Annaberg-Lungötz waren zwei positiv – das sind 0,17 Prozent. In Tirol lag die Quote bei 0,28 Prozent. „Der Rachen wird nicht erreicht, wenn man zu wenig tief in die Nase eindringt oder man zu steil nach oben Richtung Nasendach zielt“, erklärt der Salzburger HNO-Arzt Dr. Michael Pimpl. Die Hauptgefahr: falsch-negative Testergebnisse. Auch Verletzungen seien bei falscher Einführung möglich, das Risiko sei aber gering, so Pimpl.

1200 Helfer greifen zum Nasen-Stäbchen
Rund 300.000 Abstriche sollen am kommenden Wochenende im ganzen Bundesland Salzburg durchgeführt werden. Heute starten die Tests in der Stadt Salzburg. Die letzten Vorbereitungen liefen am Donnerstag auf Hochtouren. Gut 1000 Helfer sind in der Stadt im Einsatz, etwa 7000 in den Gemeinden. Für die Abstriche hauptverantwortlich sind gut 1000 Mitarbeiter des Roten Kreuzes. „Allesamt ausgebildete Rettungssanitäter“, betont Landesrettungskommandant Anton Holzer. Sie haben eine spezielle Ausbildung für die Abstrichnahme und die Durchführung des Antigenschnelltests absolviert. Hinzu kommen 200 Helfer der Ärzte- und Apothekerkammer, vom Samariterbund und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.

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