Helle Empörung

Frankreichs WM-Versager fordern plötzlich Prämien

Fußball
09.11.2010 14:09
Frankreichs Skandalfußballer sorgen viereinhalb Monate nach dem schlimmsten Fiasko in der Geschichte der "Bleus" wieder für Empörung. Die WM-Spieler um Bayern-Star Franck Ribery wollen entgegen früheren Beteuerungen nun doch ihre Antrittsprämie für das Turnier in Südafrika ausgezahlt bekommen.

Die meisten Profis hätten sich bisher geweigert, eine vom Verband FFF vorgelegte Prämienverzichtserklärung zu unterschreiben, berichtete die Sportzeitung "L'Equipe" am Dienstag unter Berufung auf Verbandsangaben. Die Spieler, so heißt es, forderten ihren Anteil an den insgesamt fünf Millionen Euro, die WM-Sponsoren überwiesen haben.

"Die Bleus sind Lügner"
Noch Ende Juni hatte WM-Kapitän Patrice Evra nach dem desaströsen Auftreten öffentlich beteuert: "Wir werden auf alle Prämien verzichten, wir werden nicht einen einzigen Cent akzeptieren". Kein einziger WM-Spieler meldete damals Widerspruch an. Doch nun behaupten die Spieler, man habe damals die Prämien für die K.-o.-Runde gemeint, die die nach der Vorrunde ausgeschiedenen Franzosen ohnehin nicht erreicht haben, so das Fachmagazin "France Football". "Die Bleus sind Lügner", schrieb das Sportportal "Le10Sport".

Teamkapitän Alou Diarra wurde den Berichten zufolge von seinen Nationalelf-Kollegen nun zum Sprecher ernannt. Der Mittelfeldmann von Girondins Bordeaux soll in den nächsten Tagen bei Verhandlungen mit den FFF-Funktionären eine Einigung erzielen. Der Verband wird aber so leicht nicht nachgeben. Schließlich sei der FFF auf die Sponsorengelder angewiesen, um die leeren Kassen wieder zu füllen. Zum 30. Juni habe der Verband ein Defizit von 26 Millionen Euro registriert.

Peinlicher WM-Auftritt
Frankreich war im Juni bei der WM in Südafrika schon nach der Gruppenphase sieglos ausgeschieden. Höhepunkt der Blamage war der Trainingsstreik, mit dem die Profis gegen den WM-Ausschluss von Stürmer Nicolas Anelka protestierten, nachdem der Chelsea-Profi den damaligen Trainer Raymond Domenech in der Pause des Mexiko-Spiels (0:2) wüst beschimpft hatte.

Anelka wurde für 18 Länderspiele gesperrt. Evra und Franck Ribery mussten jeweils für fünf und drei Partien pausieren. Jeremy Toulalan bekam ein Spiel Sperre. Außerdem bestrafte der neue Trainer Laurent Blanc alle 23 WM-Teilnehmer mit einer "kollektiven Sperre" für das Testspiel in Norwegen (1:2).

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele