Die Strategien zur Immunisierung der österreichischen Bevölkerung nehmen konkretere Formen an. Alle warten jetzt auf die Impfstoff-Zulassung.
Derzeit leben wir alle mit großen Freiheitseinschränkungen, um Menschenleben zu retten, wie Dr. Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethik-Kommission des Bundeskanzleramts auf einer digitalen Pressekonferenz betonte: „Eine Impfung gegen Covid-19 wäre ein Weg, um diese Einschränkungen für alle schrittweise zu reduzieren und irgendwann ganz zurückzunehmen.“
Die Vorbereitungen zur Immunisierung der österreichischen Bevölkerung laufen bereits. Dr. Clemens Martin Auer, Sonderbeauftragter im Gesundheitsministerium, erklärt dazu: „Sobald die europäische Arzneimittelbehörde einen Impfstoff zulässt, können wir davon ausgehen, dass dieser wirksam und gut verträglich ist, da er äußerst gründlich geprüft wurde.“
Wir stehen in den Startlöchern, um erste Impfstoffe auszuliefern, sobald die europäische Zulassungsbehörde die Zulassung erteilt hat.
Renée Gallo-Daniel, ÖVIH-Präsidentin
Alte und medizinisches Personal zuerst
Aufgrund der zu erwartenden Knappheit der Vakzine muss allerdings zu Beginn der Fokus auf medizinisches Personal und Menschen in Alten- sowie Pflegeheimen (Personal, Bewohner) gelegt werden. Sie sollen als Erste geimpft werden. „Gerade ältere Menschen sind häufiger und schwerer von Covid-19 betroffen und haben eine deutlich ungünstigere Krankheitsprognose mit hohen Komplikations- und Todesraten“, so Dr. Monika Lechleitner vom Landeskrankenhaus Hochzirl in Tirol.
Durchimpfungsrate von 50 Prozent angepeilt
Februar, März, April sollen dann alle über 65 Jahre geimpft werden sowie Personen aus den Bereichen Sicherheit, Justiz, Bildungseinrichtungen und kritische Infrastruktur. Ab dem zweiten Quartal folge die allgemeine Bevölkerung. „Wir gehen derzeit davon aus, dass es bis zum dritten Quartal 2021 ausreichend Impfstoff für alle Menschen in Österreich geben wird. Es liegen Vorverträge für etwa 16,5 Millionen Dosen vor“, erläutert Dr. Auer. Als Ziel gaben die Verantwortlichen eine Durchimpfungsrate von mehr als 50 Prozent an, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.
„Wir hoffen sehr, dass wir mithilfe der Bevölkerung Weihnachten 2021 wieder in gewohnter Weise verbringen können“, gibt sich Renée Gallo-Daniel (Bild oben), die Präsidentin des Verbandes der österreichischen Impfstoffhersteller (ÖVIH), zuversichtlich.
Eva Greil-Schähs und Regina Modl, Kronen Zeitung
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