Bis Februar

USA: Experten befürchten 450.000 Corona-Tote

Ausland
07.12.2020 10:31

Ein Jahr ist es her, seit in China die ersten Infektionen mit dem Coronavirus registriert wurden. SARS-CoV-2 hat sich seither auf der ganzen Welt ausgebreitet. Während Österreich vergleichsweise gut dasteht, sind die USA weltweit das am stärksten betroffene Land. Trotz aller Fortschritte bei den Impfstoffen steht den Vereinigten Staaten aber ein düsterer Winter bevor, Experten befürchten, dass die Zahl der Toten bis Februar auf 450.000 steigen könnte.

Seit der ersten Corona-Welle in den USA im Frühling haben die Ärzte einiges über die Behandlung von Covid-19 dazugelernt, weshalb mehr Infizierte zu Hause genesen. Dennoch sind deutlich mehr Covid-19-Patienten in US-Kliniken als bei früheren Höhepunkten der Pandemie. Derzeit sind es 100.000 Patienten, im April und Juli waren es 60.000.

Nationale Strategie gegen Pandemie nicht erkennbar
Die Zahl der Corona-Toten ist mit deutlich über 2000 pro Tag mindestens ebenso hoch wie im Frühling. Insgesamt starben laut Johns-Hopkins-Universität bereits mehr als 281.000 Menschen an SARS-CoV-2. In Übersichtsgrafiken der Infektionsfälle sind fast die gesamten USA rot markiert, in rund der Hälfte der 50 Bundesstaaten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei über 400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die Lage ist also ernst. Eine nationale Strategie zur Eindämmung der Pandemie ist dennoch nicht erkennbar.

Düsterer Winter steht bevor
„Die Wahrheit ist, dass die Zeiten im Dezember und Jänner und Februar hart sein werden“, sagte der Chef der US-Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, vergangenen Mittwoch. Er stimmte die Bürger auf „die schwierigste Zeit in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit dieser Nation ein“. Bis Februar könne die Opferzahl auf 450.000 steigen, bis zum Jahreswechsel werden 300.000 Tote erwartet.

Mittlerweile Maskenpflicht in den meisten Landesteilen
Nach langen Verzögerungen gilt mittlerweile in den meisten Landesteilen eine Maskenpflicht. Lockdowns von Geschäften, Restaurants und religiösen Stätten sind aber die Ausnahme - sie gelten derzeit nur in Kalifornien und Ohio. In anderen Bundesstaaten gelten gewisse Einschränkungen. Manche Orte haben weitere Schutzmaßnahmen beschlossen wie etwa die Metropole New York mit ihren Schulschließungen. Einige Städte wie Chicago haben ihre Bürger aufgerufen, zu Hause zu bleiben - verpflichtend ist das aber nicht.

Langer Weg bis zur Rückkehr der Normalität
Die USA sind stolz auf ihr dezentrales System, aber in der gegenwärtigen Pandemie erweist sich das als Nachteil, wie der führende US-Infektiologe Anthony Fauci vergangene Woche sagte. Er hält es für falsch, dass viele Orte, an denen sich Menschen treffen, wie etwa Bars, vielerorts immer noch offen sind. Fauci zufolge ist eine Rückkehr zur Normalität erst möglich, wenn 70 bis 75 Prozent der Menschen in den USA geimpft sind - und das sei voraussichtlich erst bis April, Mai oder Juni zu schaffen.

Impfstoffe als großer Hoffnungsträger
Die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump setzt bei der Eindämmung stark auf Corona-Impfstoffe, deren Zulassung gerade geprüft wird. Bis Jahresende sollen 20 Millionen Menschen die Impfdosen von Biontech/Pfizer oder Moderna bekommen, bis Februar sollen 100 Millionen Menschen geimpft worden sein.

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