Nach Mondlandung

China gelang Andockmanöver mit Rückkehrkapsel

Wissenschaft
06.12.2020 10:19

Nach seiner unbemannten Mondlandung ist China am Sonntag das erste robotergesteuerte Andock-Manöver eines Raumschiffes in der Umlaufbahn um den Erdtrabanten gelungen. Die Aufstiegsstufe des nach der chinesischen Mondgöttin benannten Raumschiffes „Chang‘e 5“ koppelte an an den Orbiter an, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Rund zwei Kilogramm Mondgestein, die zur Erde zurückgebracht werden sollen, seien nachher sicher in der Rückkehrkapsel verstaut worden.

Das Manöver galt als einer der schwierigsten Schritte auf dem Flug zurück zur Erde. Zwar hat China mit seinen Raumschiffen bereits mehrere Rendezvous in der Erdumlaufbahn vorgenommen, aber nie zuvor in 380.000 Kilometer Entfernung. Nach den bemannten Mondlandungen der USA in den 1960er- und 1970er-Jahren ist es auch das erste Mal, dass im Mond-Orbit ein Andock-Manöver ohne Astronauten gelungen ist.

Erstmals seit 44 Jahren wieder Mondgestein gesammelt
Es ist das erste Mal seit 44 Jahren, dass wieder Gesteinsproben auf dem Mond gesammelt wurden und zur Untersuchung auf die Erde gebracht werden sollen. Bei einer erfolgreichen Rückkehr wäre China nach den USA und der Sowjetunion erst die dritte Nation, der ein solches Vorhaben gelungen ist.

Forscher warten mit Spannung auf die Mondproben, die jünger sind als alles andere Gestein, das die USA und die Sowjetunion eingesammelt hatten. Die Untersuchungen könnten neue Erkenntnisse über die vulkanische Aktivität des Mondes liefern. Die „Apollo“-Missionen der USA hatten rund 380 Kilogramm Mondgestein mitgebracht, die Sowjetunion sammelte mit unbemannten Missionen etwa 300 Gramm ein.

Kapsel soll Mitte Dezember in Mongolei landen
In dem nächsten Schritt des chinesischen Mondfluges wird sich die Rückkehrkapsel von der Aufstiegsstufe trennen und auf den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zur Erde warten, wie Xinhua berichtete. Die Landung wird Mitte Dezember in der Inneren Mongolei erwartet.

„Chang‘e 5“ war am 23. November mitteleuropäischer Zeit vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet (Bild unten). Am 1. Dezember setzte der Lander in einem nach dem deutschen Astronomen Karl Rümker (1788 bis 1862) genannten Vulkangebiet auf. Es liegt im „Ozean der Stürme“ im oberen, linken Teil der erdzugewandten Seite des Mondes.

Peking mit ambitioniertem Weltraumprogramm
Die Mond-Mission gilt als weiterer wichtiger Schritt in Chinas ambitioniertem Weltraumprogramm. Die junge Raumfahrtnation will Erfahrungen sammeln, mit denen in Zukunft auch eine bemannte Landung auf dem Mond gelingen kann.

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