Politik inoffiziell

TVB will Familiensilber an Ausländer verscherbeln

Tirol
06.12.2020 13:00

Der Innsbrucker Hotelier Johann Penz hat Interesse an der Muttereralm-Bahn. Doch ein slowakischer Anbieter wird vom Innsbrucker Tourismusverband scheinbar bevorzugt. Dem Ausverkauf Tirols wird Tür und Tor geöffnet.

Der Verkauf der Muttereralm-Bahn sorgt seit Wochen für Diskussionen. Vor allem deswegen, weil ein ausländischer Bieter – Tatry Mountain Ressort, eine Aktiengesellschaft aus der Slowakei – zum Zug kommen soll. Das ist vor allem auch deswegen interessant, weil der Tourismusverband Innsbruck sowie die Gemeinden Mutters und Götzens Mehrheitseigentümer sind. Da würde man doch meinen, dass eine „Tiroler Lösung“ erstrebenswert sei. Doch seitens des TVB, der in den letzten Jahren viel Geld in die Bahn investiert hat, ist man verdächtig zurückhaltend

Keine Rückmeldung seit 19. Oktober
Es gibt auch Tiroler Interessenten! Im Zuge der „Krone“-Recherchen tauchte in den letzten Tagen immer wieder ein Name auf: der Innsbrucker Hotelier Johann Penz (The Penz, Stage 12 und Hotel Maximilian). „Ich habe bereits am 19. Oktober ein Angebot gelegt, seither aber nichts mehr gehört. Was sehr enttäuschend ist“, sagt Penz auf „Krone“-Anfrage.

Der TVB Innsbruck hat übrigens die Schweizer „grischconsulta“ mit der Verkaufsabwicklung beauftragt. Jenes Unternehmen, das bereits bei der Patscherkofelbahn involviert war und bekanntlich empfohlen hat, das Skigebiet am Innsbrucker Hausberg zuzusperren und einen Skitourenberg daraus zu machen.

Der Ausrufpreis für die Muttereralm-Bahn lag bei 1,5 Millionen Euro. Wie viel Penz bzw. der slowakische Investor geboten haben, darüber wurde Stillschweigen vereinbart. Doch die Tatsache, dass man auf Penz bisher nicht zugekommen ist, deutet darauf hin, dass der Deal mit den Slowaken bereits fix ist.

„Gerne bereit, Angebot nachzubessern“
Doch dann müssen die Noch-Eigentümer den Bahn nun schleunigst die Karten auf den Tisch legen und erklären, warum sie eine ausländische Aktiengesellschaft einem Innsbrucker Herzblut-Touristiker vorziehen! Immerhin wurde die Muttererbahn in den letzten Jahren mit Geldern der TVB-Mitgliedern gestützt.

Und wenn es nun einen ernst zu nehmenden Bieter aus den eigenen Reihen gibt, dann sollte man diesem auch eine Chance geben. „Ich bin auch gerne bereit, mein Angebot nachzubessern“, sagt Johann Penz zur „Krone“ und fordert Nachverhandlungen ein.

Interessant ist auch, dass den slowakischen Bieter die ausschreibende Firma aus der Schweiz ins Spiel gebracht hat. Nun liegt es an den Politikern, hier Licht ins Dunkel zu bringen und den Ausverkauf Tirols zu verhindern. Gestern waren es die Hotels, heute die Skigebiete und morgen das ganze Land. Noch ist es nicht zu spät für die Reißleine!

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