Corona-Lage im Land

Anschober-Appell an „Leugner und Verharmloser“

Österreich
03.12.2020 12:25

Mit deutlichen Worten hat sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag an jene Menschen gewandt, die die Coronavirus-Situation immer noch auf die leichte Schulter nehmen: „Es wäre höchste Zeit, dass angesichts dieser dramatischen Zahlen Corona-Leugner und Corona-Verharmloser, die die Bevölkerung in den vergangenen Monaten massiv verunsichert haben, endlich nachdenklich werden, umdenken und ihre Kommunikation der Verunsicherung beenden“, sagt Anschober.

Zwar stimme der Trend hinsichtlich der Zahl der Neuinfektionen weiterhin, jedoch würden die Zahlen „sehr langsam“ sinken, betonte Anschober einmal mehr. „Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz sinkt langsam und liegt heute bei 309,21 laut aktueller Bundesländermeldung (vor einer Woche noch bei 421,67). Die effektive Reproduktionszahl laut AGES ist mit Stand 2.12. bei 0,84. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist am Donnerstag mit 3969 (und 4470 Neugenesenen) um 1557 unter dem Wert des Donnerstags der Vorwoche. Die weiteren Donnerstagswerte im November lagen - aufsteigend bis Monatsbeginn - bei 5526, 6995 und 9262 Neuinfektionen. Das sind dennoch weiterhin dramatisch hohe Werte.“

Intensivstationen: „Weiterhin starke Überlastung“
Sehr angespannt bleibt zudem die Lage in den Spitälern, und hier vor allem auf den Intensivstationen - derzeit müssen 668 an Covid-19 erkrankte Menschen intensivmedizinisch betreut werden. „Das ist weiterhin eine starke Überlastung. Eine derartige Stress-Situation kann von den großartigen Mitarbeitern in den Krankenhäusern nicht über lange Zeit aufrechterhalten bleiben“, betonte Anschober. „Wir müssen daher massive Rückgänge bei den Zahlen der Erkrankten schaffen, denn es müssen in den nächsten Wochen auch verschobene Operationen nachgeholt werden und ab Mitte Dezember erwarten wir die Grippewelle mit entsprechend vielen, auch schwer erkrankten Grippe-PatientInnen, die ebenfalls eine bestmögliche Betreuung benötigen“, erinnerte er.

Botschaft an „Leugner und Verharmloser“
Erschreckend ist jedoch auch weiterhin die Höhe der täglichen Todeszahlen in Österreich. Allein im November waren 2075 Todesopfer zu beklagen, berichtete der Gesundheitsminister - und in den wenigen Tagen des Dezembers waren es bereits 354. „Es ist unser Hauptziel, diese viel zu vielen Todesfälle möglichst rasch möglichst stark zu verringern. Es wäre höchste Zeit, dass angesichts dieser dramatischen Zahlen Corona-Leugner und Corona-Verharmloser, die die Bevölkerung in den vergangenen Monaten massiv verunsichert haben, endlich nachdenklich werden und umdenken und ihre Kommunikation der Verunsicherung beenden“, sagt Anschober.

Anschober: „Jeder, der erkrankt, ist Opfer des Virus, nicht Täter“
„Mangelnde Sensibilität“ hatte - wie berichtet - sein Parteikollege und Vizekanzler Werner Kogler an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wegen dessen Corona-Kommunikation vorgeworfen. Kurz hatte davon gesprochen, dass das Virus durch Auslandsreisen „eingeschleppt“ würde. Diesbezüglich verwies Anschober am Donnerstag darauf, dass Cluster tatsächlich durch Reiserückkehrer entstanden seien: „Das ist Realität.“ Man habe auch damit gerechnet, dass erhöhte Reisetätigkeit zu steigenden Infektionszahlen führen werde. Er werde aber keine Schuldzuweisungen machen, versicherte der Minister. Denn jeder, der erkranke, sei Opfer des Virus, nicht Täter.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele