Corona-Tagebuch 11

„Leiden ist schwer zu verkraften!“

Niederösterreich
03.12.2020 08:29

Sigrid Paltram aus Mistelbach schildert die kräfte- und nervenaufreibende Situation in der „Krone“-Serie.

Die Herausforderung beim Umgang mit intensivpflichtigen Patienten ist vor allem die Arbeit in der Schutzkleidung. Man hat viele Schichten an, es ist heiß und durch die langen Dienste ist man abends körperlich völlig erschöpft. Dazu kommt, dass wir derzeit nicht nur Corona-, sondern als Schwerpunktkrankenhaus zusätzlich normale Patienten versorgen. Es ist nur sehr schwer wegzustecken und zu verkraften, wenn man junge oder vielleicht Patienten im eigenen Alter sieht, die sich ohne Sauerstoff nicht einmal im Bett aufsetzen können. Und wenn ich dann nach dem Dienst nach Hause fahre und vor Häusern viele Autos stehen und beleuchtete Fenster sehe, weil sich Menschen einfach nicht an die Corona-Regeln halten, werde ich regelrecht traurig. Denn bei uns kämpfen Patienten um ihr Leben, und andere können sich nicht einmal für kurze Zeit einschränken. Und auch an die Politik hätte ich noch einen Wunsch. Wir Pflegekräfte sollten auch als Schwerarbeiter anerkannt werden.

Positiv ist für mich, wie gut wir am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf und vor allem auf unserer Station zusammenhalten. Ich weiß, gemeinsam schaffen wir auch diese Krise.

Redaktion: Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

Helden am Wort: Sie sind die wahren Helden der Corona-Krise, die Mitarbeiter der Krankenhäuser, die täglich mit Hand, Herz und Hirn für die vielen an dem heimtückischen Virus erkrankten Menschen da sind. Für der „Krone“ führen die Pfleger der niederösterreichischen Landeskliniken Tagebuch zur Krise. Es sind persönliche Geschichten von schweren Schicksalen - aber auch von Lichtblicken in dieser fordernden Zeit.

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