Sensations-Deal

Kapfenberg angelt sich Basketball-Teamkapitän!

Thomas Schreiner in Aktion

(Bild: FIBA)

Dieser Transfer schlägt ein wie eine Bombe! Basketball-Meister Kapfenberg verpflichtete mit Thomas Schreiner den aktuellen Kapitän des österreichischen Nationalteams. Schreiner spielte mehrere Jahre in der höchsten spanischen Liga ACB, die als beste Liga in Europa gilt, in der zweiten spanischen Liga wurde er einst als bester europäischer Spieler ausgezeichnet. Für die Kapfenberger ist die Rückkehr des verlorenen Sohnes, der von der Steiermark aus den Sprung ins Ausland schaffte, eine Sensation - und ein Statement Blickrichtung Europacup.

Das kam überraschend. Erst am Montag war Schreiner noch mit Österreichs Nationalteam (im Rahmen der EM-Qualifikation erzielte er seinen 1000. Punkt im Dress der Nationalmannschaft) in Slowenien im Einsatz. Danach ging alles sehr schnell mit der Vertragsunterzeichnung beim österreichischen Serienmeister in Kapfenberg, wo Schreiner 2011/12 bereits auf Korbjagd gegangen war. Von den Bulls aus schaffte er den Sprung nach Spanien. Schreiner selbst ist nach einer Knieverletzung im Frühjahr einfach nur froh, wieder spielen zu können. Kaum hatte er sich mit Bilbao fürs Abschlussturnier um den Titel in der höchsten Liga Spaniens qualifiziert, gab das Kollateralband in Knie auf. „Ich war nur auf Krücken unterwegs, durfte acht Wochen das Knie nicht belasten“, schilderte der St. Pöltner gegenüber der „Krone“. Der Klub half ihm bei der Reha, einen neuen Vertrag gab’s für den Guard, der Angebote aus der spanischen A-Liga hatte, aber nicht - er fiel der Legionärsbeschränkung zum Opfer. Obwohl er „wieder in Schuss“ ist, wie er sagte.

Die Bulls (r. Coach Mike Coffin; li. GF Freund) verpflichteten Top-Spieler Thomas Schreiner.

(Bild: Kapfenberg Bulls)

Thomas Schreiner in Action für das Nationalteam im Grazer Sportpark.

(Bild: Sepp Pail)

Die Chance für Kapfenberg! Die die Bulls prompt nutzten. „Wir haben ein Thema, was die Rolle des Führungsspielers angeht“, erklärt Bulls-Manager Michael Schrittwieser, der vor allem US-Regisseur Eric McClellan die Rute ins Fenster stellt. Der Druck ist nach dem Schreiner-Transfer ohne geringer - „denn jetzt haben wir einen Anführer, der weiß, was er zu tun hat und wo der Korb hängt.“ Ermöglicht haben den Transfer das Sonderengagement und Zusatzsponsoring von zwei Kapfenberger Sponsoren - einerseits Präsident Gernot Mach sowie Gerhard Horak -, wodurch der Deal das Budget des Klubs nicht belastet.

Europa gab den Ausschlag
„Natürlich sind die Basketball-Qualitäten von Thomas unbestritten - was für uns aber der ganz große Benefit dieser Verpflichtung ist, sind seine Führungsqualitäten und seine Erfahrung - davon wird das gesamte Umfeld, vor allem aber die jungen österreichischen Spieler profitieren. Jetzt machen wir noch weitere Kaderkorrekturen und dann greifen wir voll an!“, so Bulls-Chef Schrittwieser, der sich mit dem Klub in Europa positionieren will. „Nur weil wir im Europe Cup engagiert sind, haben wir einen Spieler wie Thomas verpflichten können.“

Hocherfreut zeigt sich natürlich auch Trainer Mike Coffin: „Ich hab‘s lange selbst nicht geglaubt, dass das möglich sein kann - ich habe mit Thomas schon als Headcoach der Nationalmannschaft sehr gut zusammengearbeitet und er war für mich in unserer gemeinsamen erfolgreichen Zeit im Team einer der absoluten Schlüsselspieler. Für uns wird es ein Neustart mit ihm - mit seiner Spielintelligenz wird es nicht allzu lange dauern ihn zu integrieren!“ Samstag könnte Schreiner seine Premiere für die Bulls feiern.