„Totale Katastrophe“

Radioteleskop Arecibo in Puerto Rico eingestürzt

Das aus dem James-Bond-Film „GoldenEye“ bekannte Radioteleskop Arecibo in Puerto Rico ist eingestürzt. Eine an Stahlseilen über einem riesigen Parabolspiegel befestigte Vorrichtung brach am Dienstag plötzlich ein und zerstörte es, wie die US-Wissenschaftsbehörde National Science Foundation mitteilte.

„Wir können bestätigen, dass die Plattform unerwartet eingestürzt ist und dass keine Berichte über Verletzte vorliegen“, sagte ein Sprecher über das einst größte Radioteleskop der Welt. Astrobiologie-Professor Abel Mendez von der Universität von Puerto Rico in Arecibo sprach von einer „totalen Katastrophe“.

(Bild: AFP/Ricardo Arduengo)

(Bild: AFP/Ricardo Arduengo)

Anlage sollte abgebaut werden
Erst Mitte November hatte die National Science Foundation erklärt, dass das 57 Jahre alte Radioteleskop abgebaut werden soll. Demnach waren am 10. August und am 6. November zwei Stahlseile gerissen, die die 900 Tonnen schweren Geräte über dem Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 305 Metern hielten. Ingenieure hatten befürchteten, dass auch die übrigen Stahlseile jederzeit reißen könnten, was eine Reparatur sehr gefährlich gemacht hätte.

Ein Bild des Radioteleskops aus besseren Tagen

(Bild: NAIC)

Riesenteleskop aus Kinofilmen bekannt
Der Betrieb des Radioteleskops war 1963 aufgenommen worden. Im Laufe der Jahrzehnte ermöglichte das Arecibo-Observatorium zahlreiche astronomische Entdeckungen. Einem größeren Publikum wurde das Radioteleskop durch den James-Bond-Agentenfilm „GoldenEye“ (1995) mit Pierce Brosnan und dem zwei Jahre später in die Kinos gekommenen Science-Fiction-Streifen „Contact“ mit Jodie Foster bekannt.