Applaus. Von allen Ecken und Enden des Tivolistadions fester Applaus. Nein, nicht für die Eigenen – für den Gegner, der gerade das fünfte Tor gemacht hatte. Das tat mehr weh, als die Pfiffe. Und Andi Schrott ist heute fast froh, dass er's nur vom Hörensagen kennt. Denn er sah damals fürs Elferfoul Rot, saß bei 0:4 und 0:5 schon zerknirscht in der Kabine. Pascal Grünwald aber, der erlebte die Demütigung zur Gänze mit, als Ersatztormann auf der Bank.
Der 20. April 2008: Einer der ganz schwarzen Tage des Tiroler Fußballs. Mit einer 0:5-Heimniederlage gegen Mattersburg verspielte Wacker die letzte Chance auf den Klassenerhalt – Abstieg. Mattersburg gab den Innsbruckern damals den Todesstoß – und kehrt nun am Samstag (16.00 Uhr) erstmals wieder aufs Tivolistadion zurück. Ohne sich von einer Rache groß fürchten zu müssen.
Nicht nur weil mit Grünwald und Schrott nur zwei Wacker-Akteure der Pleite auch heute noch dabei sind (Schreter war verletzt), sondern vor allem, weil viel, viel Gras über die Sache gewachsen ist.
"Aus dem Gedächtnis gestrichen"
"Auch bei den Burgenländern ist ja kaum noch einer von damals dabei. Ehrlich: Am liebsten würde ich alles, was damals war, einfach vergessen", sagt Andi Schrott, der am Samstag sehr auf einen Einsatz anstelle des gesperrten Hauser hofft.
Und Grünwald denkt ähnlich: "Ein schlimmes Jahr, für die Fans, für die Spieler. Ich hab's aus dem Gedächtnis gestrichen. Und am Samstag geht's um Anderes: Wir müssen wieder in die Spur kommen!"
von Georg Fraisl, Tiroler Krone
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