Kampf um Ski-Lockdown
Italien warnt Wien: „Dann bricht alles zusammen“
Italiens Regierung bemüht sich weiter um einen gesamteuropäischen Stillstand im Wintertourismus über die Weihnachtszeit. Dass sich Österreich so dagegen wehrt, ruft beim Präsidenten der norditalienischen Region Venetien, Luca Zaia, Unverständnis hervor: „Wenn Italien seine Skianlagen schließt und Österreich, Slowenien und Frankreich offen halten, dann bricht alles zusammen.“
„Wir werden sehen, ob Italiens Außenpolitik und die Diplomatie ausgerechnet bei der Problematik des Skiurlaubs scheitert", kommentierte Zaia. Regionenminister Francesco Boccia berichtete am Dienstag, dass Regierungschef Giuseppe Conte weiterhin Gespräche mit den EU-Partnern für eine europaweite Schließung der Skianlagen führe.
Schließung der Grenzen vorgeschlagen
Die oberitalienischen Regionen haben der Regierung in Rom die Schließung der Grenze während der Weihnachtszeit vorgeschlagen, sollte es zu keiner gesamteuropäischen Einigung über ein Skiverbot kommen. „Somit wollen wir verhindern, dass die Italiener dorthin ziehen, wo die Skipisten offen sind“, wie etwa nach Österreich, in die Schweiz oder nach Slowenien, betonte der Präsident Liguriens Giovanni Toti, im Interview mit der Tageszeitung „La Stampa“.
Das Kabinett in Rom will demnächst die Anti-Covid-Auflagen für die Weihnachtszeit vorstellen, die am Freitag in Kraft treten sollten.
Köstinger: „Lassen uns sicher nichts vorschreiben“
Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bleibt bei der Debatte um die mögliche Öffnung der Skigebiete trotz der Corona-Pandemie bei ihrem Standpunkt, dass der Wintertourismus nicht zum „Sündenbock“ für Infektionen gemacht werden dürfe. Besonders wenig Verständnis zeigte die Ministerin dabei für das gemeinsame Vorhaben mehrerer EU-Staaten, kollektiv alle Skigebieten geschlossen zu halten. „Wir lassen uns sicher nicht von einem anderen Land vorschreiben, wann wir was öffnen“, sagte die Tourismusministerin dem Bayerischen Rundfunk am Dienstag.
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