Brutales „Mulesing“
So stricken Sie garantiert ohne Tierleid
Stricken macht Spaß und hat sich für viele im Corona-Lockdown zum neuen Hobby entwickelt. Die feine Merinowolle kommt großteils aus Australien, das Geschäft floriert. Doch wussten Sie, dass Schafe dafür zum Teil Höllenqualen erleiden müssen? Auch beim Kauf von Wolle gilt daher für alle Tierfreunde: Genau hinschauen!
„Mulesing“ ist die Bezeichnung für die Entfernung großer Hautstreifen am Hinterteil rund um den Schwanz, betäubt wird nur selten. Über zehn Millionen australische Lämmer jährlich müssen diese Prozedur über sich ergehen lassen. Der Grund: Fliegen legen ihre Eier in die Hautfalten rund um den Po, das Tier wird bei lebendigem Leib "angefressen". Der Umstieg auf eine für diese Parasiten weniger anfällige Schafrasse stelle Aufwand für Wollproduzenten dar, aber er sei machbar, so die Tierschützer.
Konsumenten können bewusst entscheiden, tierleidfreie Produkte zu kaufen. Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hat im Zeitraum von Juli bis Oktober 2020 insgesamt 28 Strickwollemarken kontaktiert und hinsichtlich ihrer Massnahmen gegen „Mulesing“ bewertet. Das Fazit: Nur eine der 28 untersuchten Strickwollemarken erreicht die höchste Bewertungsstufe, den Platin-Standard, und ist damit garantiert mulesing-frei. Bei drei weiteren Marken, die die Gold-Bewertung erhalten haben, steckt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Mulesing in den angebotenen Garnen. Die acht Marken in der Silber-Kategorie geben an, keine Wolle aus Australien zu beziehen, wodurch sie als wahrscheinlich mulesing-frei bewertet werden können.
Lesen Sie mehr dazu im „Vier Pfoten“-Ratgeber „Stricken mit Herz“ und auf "Wolle mit Po".
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