Nach Kritik

Trumps umstrittener Corona-Berater tritt zurück

Ausland
01.12.2020 08:46

Die Tätigkeit des umstrittenen Radiologen Scott Atlas in Trumps Corona-Task Force währte nur kurz. Seit August beriet der Mediziner den US-Präsidenten, zweifelte dabei das Maskentragen an und sprach sich auch gegen strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus aus. Atlas‘ Rücktritt kam insofern überraschend, da sein Vertrag ohnehin in Kürze ausgelaufen wäre.

In einem Schreiben an Trump, das Atlas am Montagabend (Ortszeit) auf Twitter veröffentlichte, schrieb er: „Ich habe hart gearbeitet und mich auf eins konzentriert - Leben zu retten und den Amerikanern zu helfen, durch diese Pandemie zu kommen.“ Der Radiologe nutzte die Erklärung aber auch, um sich gegen die vehemente Kritik an seiner Person zu wehren. Er habe sich stets auf die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse gestützt und dies „ohne jegliche politische Abwägung oder Einflussnahme“ getan.

Kontroverse mit Fauci
Atlas hat sich gegen strenge Eindämmungsmaßnahmen ausgesprochen und zweifelt die Nützlichkeit von Masken an. Erst kürzlich wurde ein Tweet von ihm mit den Worten: „Masken funktionieren? NEIN“, vom sozialen Netzwerk gelöscht, da es sich dabei um einen irreführenden Inhalt in der Corona-Pandemie handle. Atlas erntete aber auch Kritik von einem anderen Mitglied der Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus: Der prominente Immunologe Anthony Fauci zeigte sich öffentlich nicht einverstanden mit Atlas‘ Standpunkten.

„Endet nur, wenn Menschen sich erheben“
Mitte November hatte Atlas nach der Verschärfung von Corona-Auflagen in Bundesstaaten wie Michigan auf Twitter geschrieben: „Das endet nur, wenn die Menschen sich erheben.“ Der Tweet war auch vor allem deshalb brisant, weil nur wenige Wochen zuvor eine Gruppe Verdächtiger festgenommen wurde, die Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer nach Erkenntnissen von Ermittlern wegen vorheriger Corona-Maßnahmen entführen und eventuell auch töten wollte. Atlas schrieb später, er wolle nicht zu Gewalt aufrufen.

Der Radiologe schrieb in seiner Rücktrittserklärung, er wünsche dem „neuen Team“ nur das Beste - und meinte damit offenbar das des gewählten Präsidenten Joe Biden. Trump erkennt dessen Wahlsieg noch immer nicht an. Biden hat den Kampf gegen die Pandemie zur Priorität erklärt. Seine Amtseinführung ist für den 20. Jänner geplant.

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