Sängerknaben-Saal

Gegner fordern jetzt Runden Tisch nach Stuttgarter Vorbild

Wien
04.11.2010 17:31
Auch wenn es zuletzt ruhig um die Gegner des projektierten Sängerknaben-Konzertsaals im Augarten geworden ist, wollen diese sich weiterhin gegen das Vorhaben wehren. Sie fordern nun einen Baustopp und einen Runden Tisch nach Stuttgarter Vorbild. Dort laufen nach heftigen Protesten gegen den Umbau des Hauptbahnhofs derzeit Schlichtungsgespräche.

Dass die Anliegen der Augarten-Aktivisten unter einer rot-grünen Regierung mehr Gehör finden, daran wagt Sprecherin Raja Schwahn-Reichmannnicht zu glauben. "Das wäre zu schön", zeigte er sich realistisch. Es sei zu befürchten, dass auch unter Rot-Grün die Situation nicht allzu günstig für die Bürgerinitiative sei, "weil die Großen die Kleinen fressen werden", spielte sie auf die unterschiedliche Mandatsstärke der beiden Parteien an. Die Grünen hatten die kleinen Bürgerinitiativen in Zeiten vor der Wahl kontinuierlich unterstützt und die SPÖ wegen des geplanten Baus am Augartenspitz wiederholt kritisiert.

"Wir sind ja kein Grünprojekt"
"Ich fürchte, dass die nicht am aller längsten Ast sitzen", versprühte die Sprecherin nicht allzu viel Optimismus. Es handle sich bei der Causa zwar um ein grünes Kernthema, Schwahn-Reichmann vermutet jedoch einen "enormen Druck in den Regierungsverhandlungen". Andererseits: Wenn die Sache nicht zugunsten der Aktivisten ausgehe, zeige sich zumindest, dass man kein "Anhängsel der Grünen" sei. "Wir sind ja kein Grünprojekt." Insofern hoffe man das Beste, "aber wir erwarten nichts".

Parkfläche statt Konzertsaal
Die Sängerknaben wollen am Augartenspitz - der nicht öffentlich zugänglich ist - einen 380 Sitzplätze umfassenden Konzertsaal errichten. Dieser Bau wird nach dem verstorbenen früheren Präsidenten der Sängerknaben, Eugen Jesser, benannt. Die Aktivisten lehnen das Projekt ab und fordern stattdessen, diesen Teil des Augartens (der im Besitz des Bundes ist, Anm.) in eine öffentlich zugängliche Parkfläche umzuwandeln.

Sängerknaben-Chef Walter Nettig hatte bereits vor Monaten betont, dass alle Bewilligungen vorliegen würden und nach entsprechenden Vorarbeiten mit dem Bau begonnen werde. Die Gegner halten nach wie vor an ihrer Meinung fest, die Genehmigungen seien unrechtmäßig erfolgt. Finanziert wird dabei vom Investor Peter Pühringer, die Kosten wurden zuletzt mit rund zwölf Millionen Euro beziffert.

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