Aufstiegschance lebt

Bullenstark! Salzburg bringt Lok zum Entgleisen

Fußball International
01.12.2020 20:49

Zeit ist‘s geworden: Red Bull Salzburg hat sich in der Champions League endlich belohnt! Nach vier durchaus guten Partien aber nur einem Punkt, feierte Österreichs Serienmeister am Dienstag im vorletzten Gruppe-A-Spiel bei Lok Moskau dank eines Doppelpacks von Mergim Berisha (28., 41.) und eines Treffers von Youngster Karim Adeyemi (81.) einen hochverdienten 3:1-Erfolg. Der Anschlusstreffer für Moskau fiel aus einem Foul-Elfer durch Anton Mirantschuk (79.) und blieb bedeutungslos ...

Damit hielten die „Bullen“ im Zusammenspiel mit dem Remis in der Abend-Partie zwischen Atletico Madrid und Bayern München die Chance auf den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League aufrecht. Hätten die Spanier den Titelverteidiger geschlagen, wäre der Traum von der K.-o.-Phase geplatzt gewesen. So „reicht“ Red Bull Salzburg im abschließenden Heimspiel gegen Atletico am kommenden Mittwoch ein Sieg.

Nach dem etwas unglücklichen 2:2 im Lok-„Hinspiel“ zum Gruppen-Auftakt war Salzburg diesmal ganz klar überlegen und defensiv sattelfest. Damit haben Andreas Ulmer und Co. zumindest im Kampf um Platz drei, der im Frühjahr den Umstieg in die Europa League bringt, die besseren Karten. Mit nunmehr vier Punkten weist man einen Zähler mehr als Lok auf, das zum Schluss noch bei den Bayern gastiert.

Lok-Trainer Marko Nikolic tauchte im eigenen Stadion vor rund 7000 Zuschauern - bis 8000 waren laut den lokalen Pandemievorgaben erlaubt - mit einer im Vergleich zum Hinspiel an mehreren Positionen veränderten und letztlich betont defensiv formierten Elf auf: Die Stammkräfte Fedor Smolow und Krychowiak fehlten überhaupt, Wladislaw Ignatjew sowie Anton Mirantschuk saßen nur auf der Bank. Die Salzburger - wie erwartet im „ersten Anzug“ mit Sekou Koita und Berisha im Sturm und den Rückkehrern Patson Daka und Masaya Okugawa zumindest auf der Bank - diktierten dann auch von Beginn an das Geschehen.

Die Herausforderung, gegen die massierte Defensive der Hausherren die Lücke zu finden, gestaltete sich vorerst schwierig. Auch wenn nach zwei, drei halbgefährlichen Aktionen der Bann in der 17. Minute gebrochen schien: Berisha traf nach schneller Kombination über Koita und Kristensen, stand dabei aber eindeutig im Abseits wie das Videostudium bestätigte. Gut zehn Minuten und einen Ramalho-Schuss übers Tor (23.) später, war es dann praktisch mit der nächsten spielerisch gelungenen Aktion so weit: Nach mehreren geblockten Versuchen landete der Ball bei Berisha, der vom Fünfer einschoss.

Lok, das bis dahin offensiv so gut wie nicht in Erscheinung getreten war, musste nun mehr tun, blieb dabei aber harmlos. Vielmehr waren es die Gäste, die einen Köpfler von Enock Mwepu über das Tor (31.) und einen Koita-Schuss ans Außennetz (35.) verbuchten. Einzig eine „Schreckminute“ hatte Salzburg bei einer Kopfball-Serie zu überstehen. Erst retteten Andre Ramalho und Dominik Szoboszlai im Verbund bei einem Murilo-Kopfball auf der Linie, beim Distanz-Nachschuss von Ze Luis war Goalie Cican Stankovic zur Stelle (39.).

Die Antwort Salzburgs fiel eiskalt aus: Nach Ballgewinn im Mittelfeld setzte Koita Berisha mit einem perfekten Steilpass in Szene, der schloss den Konter aus wenigen Metern bombensicher ab. Und der Seitenwechsel brachte zu Beginn wenig Neues: Koita zielte nach schönem Dribbling einen Schuss nur hauchdünn am langen Eck vorbei (48.). Lok, das zur Pause drei Neue brachte, wurde zwar stärker und kam dem Salzburger Tor auch näher, richtige Spannung kam lange aber nicht auf.

Ze Luis zwang Stankovic zur Stundenmarke zum neuerlichen Eingreifen (60.), auf der anderen Seite fiel ein Distanzschuss von Mwepu zu zentral aus (68.). Weil Ramalho aber Ze Luis im Strafraum von hinten niederstieß und Mirantschuk den Elfer sicher verwertete, durften die Russen noch hoffen. Wenn auch nur für ganz kurz. Denn „Joker“ Adeyemi ließ sich nach selbst erkämpftem Ball an der Mittellinie nicht zweimal bitten, tanzte noch einen Verteidiger aus und bejubelte schließlich seinen ersten Europacup-Treffer im dritten Europacup-Spiel. Die Partie war gelaufen.

Im Finish schoss Daka, der in der 77. Minute sein Comeback nach fünfwöchiger Verletzungspause gab, aus gut 16 Metern am leeren Tor vorbei (86.).

Das Ergebnis:
Lok Moskau - Red Bull Salzburg 1:3 (0:2)
Moskau, RZD-Arena, 7000 Zuschauer, SR Palabiyik (TUR)

Tore:
0:1 (28.) Berisha, 0:2 (41.) Berisha, 1:2 (79./Elfer) Mirantschuk, 1:3 (81.) Adeyemi

Gelbe Karten: Muchin, Ignatjew, Murilo bzw. Camara, Ramalho, Stankovic

Lok: Guilherme - Schiwogljadow (84. Rybtschinski), Corluka, Murilo, Rajkovic (46. Ignatjew) - Lisakowitsch (46. Muchin), Magkeew, Lyszow (46. Mirantschuk), Rybus - Ze Luis (90. Kamano), Eder
Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer - Mwepu, Camara (69. Sucic), Junuzovic, Szoboszlai (77. Daka) - Berisha (93. Onguene), Koita (69. Adeyemi)

Alle Dienstag-Spiele in der Champions League:

Lokomotiv Moskau - Red Bull Salzburg 1:3 (0:2)
Tore: Mirantschuk (79./Elfmeter) bzw. Berisha (28., 41.), Adeyemi (81.)

Schachtjor Donezk - Real Madrid 2:0 (0:0)
Tore: Detinho (57.), Solomon (82.)

Atletico Madrid - Bayern München 1:1 (1:0)
Tore: Joao Felix (26.) bzw. Müller (86./Elfmeter)

Borussia Mönchengladbach - Inter Mailand 2:3 (1:1)
Tore: Plea (45.+1, 76.) bzw. Darmian (17.), Lukaku (64., 73.)

FC Porto - Manchester City 0:0

Olympique Marseille - Olympiakos Piräus 2:1 (0:1)
Tore: Payet (55./Elfmeter, 75./Elfmeter) bzw. Camara (33.)

FC Liverpool - Ajax Amsterdam 1:0 (0:0)
Tor: Jones (58.)

Atalanta Bergamo - FC Midtjylland 1:1 (0:1)
Tore: Romero (79.) bzw. Scholz (13.)

Alle Mittwoch-Spiele in der Champions League:

Istanbul Basaksehir - RB Leipzig 3:4 (1:2)
Tore: Kahveci (45.+3., 72., 85./Freistoß) bzw. Poulsen (26.), Mukiele (43.), Olmo (66.), Sörloth (92.)

FC Sevilla - Chelsea 0:4 (0:1)
Tore: Giroud (8., 54., 74., 83./Elfmeter)

Borussia Dortmund - Lazio Rom 1:1 (1:0)
Tore: Guerreiro (44.) bzw. Immobile (67./Elfmeter)

Manchester United - Paris St. Germain 1:3 (1:1)
Tore: Rashford (32.) bzw. Neymar (6., 91.), Marquinhos (69.)
Gelb-Rote Karte: Fred (70./Foul/Manchester United)

Ferencvaros Budapest - FC Barcelona 0:3 (0:3)
Tore: Griezmann (14.), Braithwaite (20.), Dembele (28./Elfmeter)

Club Brügge - Zenit St. Petersburg 3:0 (1:0)

Tore: De Ketelaere (33.), Vanaken (58./Elfmeter), Lang (73.)

Juventus Turin - Dynamo Kiew 3:0 (1:0)
Tore: Chiesa (21.), Ronaldo (57.), Morata (66.)

FK Krasnodar - Stade Rennes 1:0 (0:0)
Tor: Berg (71.)

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(Bild: KMM)



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