BIP wieder gestiegen

Wirtschaft hat sich im Sommer deutlich erholt

Wirtschaft
30.11.2020 10:54

Laut Zahlen der Statistik Austria hat sich Österreichs Wirtschaft nach den durchwachsenen ersten zwei Quartalen dieses Jahres im Sommer wieder spürbar erholt. Die Wirtschaftsleistung (BIP) stieg dabei gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent, lag real aber immer noch um vier Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während auch die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden wieder kräftig gestiegen ist, sank das Lohnniveau jedoch im Vergleich zum Vorjahr.

Im Sommer habe es in nahezu allen Branchen einen wirtschaftlichen Aufschwung gegeben - beim Privatkonsum, den Investitionen und im Außenhandel, erklärte Tobias Thomas, der Chef der Behörde. Etwas mit Sorge blickt er aber auf den neuerlichen Lockdown - auch dieser werde tiefgreifende wirtschaftliche Folgen haben, so der Experte. 

Aussichten weiter unklar
Die Ergebnisse seien daher wegen der außergewöhnlichen Situation nach wie vor mit großer Unsicherheit behaftet. Für die BIP-Entwicklung im dritten Quartal war das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) in seiner Schnellschätzung vor einem Monat von 11 Prozent Plus gegenüber dem Vorquartal und über fünf Prozent Minus im Vergleich zu 2019 ausgegangen. 

Im zweiten Quartal (April bis Juni) lag das BIP laut Statistik Austria um 11,6 Prozent unter dem vorhergehenden Vierteljahr und im Jahresabstand um 14,1 Prozent tiefer.

Weniger Dienstleistungen beansprucht
Der private Konsum wies im dritten Quartal laut Statistik Austria gegenüber dem Vorquartal mit einem Plus von 13,3 Prozent wieder ein kräftiges Wachstum auf. Der Rückgang von 5,1 Prozent zum Vorjahresquartal wird auf den nach wie vor schwächeren Konsum von Dienstleistungen zurückgeführt.

Deutlichen Nachholbedarf hat demgegenüber die Nachfrage nach dauerhaften Konsumgütern - darunter vor allem Einrichtungsgegenstände und Möbel.

Insgesamt weniger Investitionen
Die realen Investitionen wuchsen gegenüber dem Vorquartal zwar um 7,9 Prozent und holten damit einen Großteil der Rückgänge des ersten Halbjahres 2020 wieder auf, gaben im Jahresabstand aber um 0,7 Prozent nach. Auch im Außenhandel mach sich die im Sommer entspanntere Corona-Situation sichtbar - während die realen Exporte um 16,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal kletterten, wuchsen die realen Importe um 12,1 Prozent. 

Die Erholungseffekte über den Sommer zogen sich durch fast alle Wirtschaftssektoren. Die vom Lockdown im ersten Halbjahr besonders stark betroffenen Bereiche Handel, Verkehr sowie Beherbergung und Gastronomie verzeichneten im dritten Quartal ein kräftiges reales Plus von 32,9 Prozent.

Ähnliches gilt für die Kultur- und Unterhaltungsbranche sowie für die persönlichen Dienstleistungen, die zusammen um 39,2 Prozent zum Vorquartal wuchsen. Sämtliche Bereiche lagen aber immer noch unter dem Vorkrisenniveau.

Lohnniveau gesunken
Positiv machte sich am Arbeitsmarkt die allgemeine Stabilisierung der Wirtschaftslage in den Monaten Juni bis September bemerkbar. Die Beschäftigtenzahlen stiegen im dritten Quartal um 3,5 Prozent gegenüber dem Frühjahr. Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden gab es ein kräftiges Plus von 14,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Summe der Löhne und Gehälter lag im dritten Quartal nominell (bereinigt) um 5,5 Prozent höher als im Vorquartal, aber um 1,3 Prozent unter dem Wert des dritten Quartals 2019.

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