GUTEN MORGEN

Freifahrtschein | Aufsperrschein

Freifahrtschein: Etwa 1,5 Millionen Menschen in Österreich wollen sich fix impfen lassen: „Aus heutiger Sicht ist das jeder Fünfte“, erklärte uns Meinungsforscher Peter Hajek, der die Umfrage im Auftrag der „Krone“ durchgeführt hat. 34 Prozent überlegen noch, die Ablehnung der Impfung von 43 Prozent der Befragten sei jedoch sehr stark ausgeprägt, sagt Hajek. Die Gründe dafür seien - und das ist bei diesem rasanten Tempo offensichtlich - die fehlende Informationen: etwa zu Wirkung, Nebenwirkung und Spätfolgen. Über eine gesetzliche Pflicht will man die Bevölkerung nicht zur Impfung bringen, betont Gesundheitsminister Rudolf Anschober immer wieder. Dennoch gibt es einige Wege durch die Hintertür, wie unsere Redakteurin Anna Haselwanter aufgearbeitet hat. So kündigte eine australische Airline an, nur noch geimpfte Passagiere transportieren zu wollen - und auch in der Veranstaltungsbranche könnte der Stich zum rettenden Schlüssel für eine schnellere Öffnung werden. In Deutschland etwa gibt es bereits Überlegungen, Konzerte & Co. nur noch für Menschen mit Impfzeugnis durchzuführen. Kinos, Nachtclubs, Theater, die Oper, all das könnte früher zum Leben erwachen - aber eben nur für jene, die auch Corona-sicher sind. In Österreich arbeitet der Verband österreichischer Nachtgastronomen an einem ähnlichen Konzept, wie deren Sprecher Stefan Ratzenberger schildert. „Die Überlegung“, so Ratzenberger, „ist, an neuralgischen Punkten, etwa im Ausgehviertel Bermudadreieck oder vor der Staatsoper, Teststraßen zu installieren, in denen Menschen mit Schnelltests auf Coronaviren überprüft werden.“ Sollte der Plan aufgehen, schaffe man „ein sicheres Umfeld für eine gewisse Zeit, was eine tolle Sache für den Radiologenkongress wie für die Disco ist“, sagt Ratzenberger. Auch der Einlass nur für Geimpfte sei vorstellbar, bis die Impfung für die breite Bevölkerung zugänglich ist, werde es aber noch dauern. Aber wie sieht es am Arbeitsplatz aus -  darf der Arbeitgeber eine Impfung verlangen? „Nein“, sagt Doris Rauscher-Kalod, von der AK, „wenn es der Staat nicht kann, kann es auch der Arbeitgeber nicht.“

Aufsperrschein. Und geht es nach dem Staat, dann kann und will der die Gastro wohl doch nicht so früh aufsperren. Der Vorstoß des Gastro-Obmanns Mario Pulker in der „Krone“, wonach Lokale nicht öffnen sollen, weil es sich nicht auszahlt, stößt dennoch auf Widerstand: „Das finde ich ungeheuerlich, das vermittelt den Eindruck, als würden die Gastronomiebetriebe lieber fürs Nichtstun kassieren, anstatt zu arbeiten. Wir arbeiten lieber, anstatt vom Staat zu kassieren!“, sagt etwa Steirereck-Chefin Birgit Reitbauer: „Wir sind lieber für unsere Gäste da, als auf Geld vom Staat fürs Zusperren zu warten, das gilt auch für unsere Mitarbeiter. Wir haben keinen einzigen gekündigt, die brennen alle darauf, dass sie zeigen können, dass man alle Vorschriften befolgt und zugleich den Menschen Freude mit niveauvollen Speisen machen kann.“ Das Aufsperren vor Weihnachten wäre auch für viele junge Betriebe wichtig, die haben bisher nur hohe Kosten für die Vorbereitung gehabt, speziell für die ist jeder Tag Gold wert.„ Ihr Appell soll die Branche aufrütteln und kein falsches Image entstehen lassen, dass es den Wirten primär um das Kassieren von Steuergeldern ginge. Gerade in den letzten Jahren habe das Niveau in der österreichischen Gastronomie spürbar zugelegt, diese Entwicklung sollte man nicht bremsen, wenn eine Öffnung gesundheitspolitisch vertretbar ist. Ein Tourismusland wie Österreich habe hier die Chance zu zeigen, wie sich die Gäste hierzulande wohlfühlen können: “Und natürlich werden alle Abstände und Vorgaben eingehalten, das ist ja selbstverständlich." Aber am besten zuvor getestet oder gar geimpft? Antwort siehe oben…

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