Kurios mit Happy End
Dorfrunde schenkte Gemeinde einen Schwarzbau
Kurios und amüsant ist die Entstehungsgeschichte des Torbogens in Töplitsch, der eigentlich ein Schwarzbau ist und nie Thema eines Genehmigungsverfahrens war. Es begann mit der Idee einer spontan gegründeten Dorfgemeinschaft, eines Vereins, den es gar nie gab. Um den schmucken Torbogen vor dem Zwangsabriss zu bewahren, wurde er der Gemeinde Weißenstein geschenkt.
Es begann Ende der Achtzigerjahre zu mitternächtlicher Stunde im Gasthaus Adam, wo der damalige Landesfeuerwehrchef Adolf Oberlercher Wirt und natürlich an der Aktion beteiligt war. „Wir gründeten spontan eine Dorfrunde, in die wir alle 15 Töplitscher Vereine einbinden wollten. Gemeinsam sollte ein Dorffest veranstaltet werden“, erinnert sich Kärntnermilch-Chef Helmut Petschar heute noch mit einem spitzbübischen Grinser. So weit so gut. Zu noch späterer Stunde verfiel man auf die Idee, einen Torbogen zu bauen. Petschar: „Wir brauchten fürs Fest eine klare Abgrenzung, und die Ortseinfahrt beim alten Feuerwehrhaus war prädestiniert dafür.“
Die erste Ausführung war aus Holz. Doch einen Tag vor dem Fest passierte es: Ein Lkw hat mit ausgefahrenem Kran den Torbogen niedergerissen. Die Dorfrunde gab aber nicht auf, kassierte von der Versicherung 25.000 Schilling, und machte den Torbogen notdürftig fürs Dorffest wieder fit. Danach, erneut beim geselligen Zusammensitzen, die nächste Idee: „Wenn schon wer in den Bogen fährt, dann soll das Auto beschädigt werden, nicht unser Bauwerk! – Wir mauern einen!“ Petschar: „Wir haben nicht viel gefragt und ohne Genehmigung gebaut.“
Um den Schwarzbau vor dem Abriss zu bewahren, kam die gewiefte Dorfrunde – den Verein gab es eigentlich gar nie – auf eine glorreiche Idee. Sie veranstaltete erneut ein Fest, lud den Bürgermeister ein und vermachte das Schmuckstück mittels Schenkungsurkunde der Gemeinde Weißenstein.
Von deren Seite gab’s daher kein Veto – und so wurde der Torbogen nicht nur zum Wahrzeichen von Töplitsch, er trägt auch zur Verkehrsberuhigung bei.
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