„Liegt am IT-System“

Massentests in Wien: Der Zeitplan hält doch nicht

Wien
28.11.2020 19:00

„Der Zeitplan wird halten!“, sagte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker noch am Freitag - auch zur „Krone“. Ein paar Stunden später wird klar: Er hält doch nicht. Die Massentests beginnen in der Bundeshauptstadt nicht, wie angekündigt, am 2. Dezember, sondern erst zwei Tage später, am 4. Dezember.

Es ist ein unwürdiges und am Ende auch gefährliches Spiel, das sich Bund und Stadt Wien hier seit mittlerweile Monaten liefern. Die für Mittwoch groß angekündigten Massentests werden nicht ab Mittwoch stattfinden, wie die „Krone“ am Samstag erfuhr. Das neue angepeilte Datum: der 4. Dezember 2020. Der Grund: „Das vom Bund gestellte IT-System kann vorher nicht in Betrieb genommen werden“, heißt es aus dem Büro von Peter Hacker (SPÖ).

Bizarr, Freitag klang das von ihm noch so: „Von unserer Seite wird dieser Zeitplan halten. Wir haben gestern einen konkreten Vorschlag gemacht, wie die von Bundeskanzler Kurz gewünschten Massentests überhaupt möglich werden.“

„Menschen vor Weihnachten aus Quarantäne holen“
Auch Bürgermeister Michael Ludwig plauderte am Samstag bei „Im Journal zu Gast“ im Radio von dem früheren Termin. Keine Rede davon, dass die Massentestungen doch erst später beginnen: „Dass wir das früher machen, hängt damit zusammen, dass völlig zu Recht die westlichen Bundesländer sich entschieden haben, die Tests so vorzunehmen, dass Menschen, die eventuell in Quarantäne kommen, vor dem Weihnachtsfest wieder zu Hause sein können. Ich finde, das ist ein logischer Zugang.“

Im weiteren Gespräch gab er den Ball an den Bund weiter: Da der Kanzler die Tests in der „Pressestunde“ angekündigt habe, seien die entsprechenden Vorbereitungen wohl getroffen worden, sagte Ludwig.

Spontan zu früherem Start entschlossen
Dazu kam Samstagabend aus dem Gesundheitsministerium: „Da sich mehrere Bundesländer spontan zu einem früheren Start ihrer Screenings entschlossen haben, wurde die IT-Anwendung zur Abwicklung der Tests umgehend und mit nur sehr kurzer Vorlaufzeit entsprechend angepasst und für die sichere Abwicklung der Tests aufgerüstet. Diese Lösung steht nun für die Anmeldung ab 2. Dezember und für den operativen Einsatz in den Teststraßen ab 4. Dezember zur Verfügung.“

Prinzipiell geht es nicht um zwei Tage auf oder ab - es geht um ein weiteres Kapitel, das zeigt: Wo Kooperation sein sollte, ist Politstreit. Das ist dramatisch!

Michael Pommer, Kronen Zeitung, und krone.at

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