Vorwürfe gegen Ärzte

Diegos Anwalt: Tod hätte verhindert werden können

Fußball International
27.11.2020 13:17

Erst am Donnerstag wurde Diego Maradona auf dem Privatfriedhof Jardín de Bella Vista in einem Vorort von Buenos Aires beerdigt - und schon gibt es wilde Vorwürfe rund um den Tod der argentinischen Fußball-Legende. Sein Anwalt Matias Morla fordert eine Untersuchung, weil die Notärzte angeblich zu lange gebraucht hätten, um zu Maradonas Haus zu kommen. Und sogar die Familie soll nicht ganz unschuldig an Diegos viel zu frühen Ableben sein.

Maradona war am Mittwoch in seinem Haus in Tigre nördlich von Buenos Aires gestorben, laut Obduktionsbericht an einem Herzinfarkt. Diego war beim Frühstück gesessen, als ihm plötzlich übel wurde und er sich wieder ins Bett legte, heißt es. Doch wenige Minuten später war er tot. Laut Maradona-Anwalt Matias Morla auch, weil die Hilfe der Ärzte viel zu spät kam. 

Notarzt brauchte zu lange
„Dass die Ambulanzen mehr als eine halbe Stunde brauchten, ist kriminelle Idiotie“, schreibt er auf Twitter. Der enge Vertraute Maradonas sei daher der Meinung, dass die Tatsache nicht „beiseite geschoben“ werden dürfe und, dass eine vollständige Untersuchung der Angelegenheit erfolgen müsse. Morla bezieht sich laut ESPN dabei auf einen Bericht des Bezirksstaatsanwaltschaft von San Isidro.

Immerhin war Maradona erst zwei Wochen zuvor nach einer Operation wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn aus dem Krankenhaus entlassen worden. Da hätte man mit Komplikationen quasi rechnen müssen. „Es ist unerklärlich, dass mein Freund zwölf Stunden lang keine Aufmerksamkeit oder Kontrolle durch das dafür zuständige Personal erhalten hat“, so Morla weiter. 

Maradona zu früh entlassen?
Deshalb sei auch Maradonas Familie nicht ohne Schuld, meint indes Diegos ehemaliger Arzt Alfredo Cahe. „Sie haben sich nicht richtig um ihn gekümmert." Maradona hätte laut Medienberichten nach seiner Hirn-OP eigentlich im Krankenhaus bleiben sollen, um bestens betreut zu werden. Aber er wäre gegen den Rat der Klinik zu früh nach Hause geholt worden, so der Vorwurf.

Cahe: „Er hätte einen Arzt bei sich haben müssen, aufgrund der Situation in der er sich befand. Ich weiß nicht, wie lange der Arzt gebraucht hat, um mit dem Defibrillator zu kommen. Aber Diego hätte nicht an diesem Ort sein sollen, denke ich." Maradona ist am Mittwoch gegen 11.30 Uhr Ortszeit leblos in seinem Bett gefunden worden.

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(Bild: KMM)



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