Immer einsatzbereit
Die Steirer danken ihren Feuerwehr-Helden!
Die steirischen Feuerwehren sind auch trotz der Corona-Krise rund um die Uhr zur Stelle. Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried sprach mit der „Steirerkrone“ über einen veränderten Alltag, Corona-Testungen und Traditionspflege.
„Krone“: Corona trifft auch die Feuerwehren. Wie gehen diese mit der Situation um?
Reinhard Leichtfried: Das Virus hat unseren Alltag verändert. Vieles von dem, was Feuerwehr, abseits vom Einsatz- und Übungsdienst ebenso ausmacht, also Traditions- oder Kameradschaftspflege, hat nur eingeschränkt stattgefunden. Ausgefallene Veranstaltungen wie Bewerbe oder Feste haben vielerorts ein Loch in die ohnedies knappen Kassen gerissen. Besonders kleinere Feuerwehren bekommen das stark zu spüren. Diese brauchen aber die Einnahmen aus den diversen Events, um Kosten für den laufenden Betrieb abzudecken sowie um erforderliche Ausrüstung gemäß dem gesetzlichen Auftrag mitfinanzieren zu können.
Wie sieht die aktuelle Lage in der Feuerwehrschule in Lebring aus?
Als Folge der beiden Lockdowns haben wir den Ausbildungsbetrieb vorübergehend ausgesetzt. Die lehrgangsfreie Zeit wurde für notwendige Sanierungsarbeiten genutzt. Andererseits wurden alternative Lehr- und Lernangebote wie Onlinefortbildungen entwickelt und angeboten. Im Sommer haben wir das Kursangebot so gestaltet, dass die für den Einsatzbetrieb systemrelevanten Lehrgänge prioritär abgewickelt worden sind.
Welche Ängste und Sorgen haben die Mitglieder?
Die Ungewissheit, ob man gesund vom Einsatz wieder heimkommt, hat auch vorher bestanden. Aber natürlich schwingt gerade in der Pandemie das Risiko einer möglichen Ansteckung besonders mit. Um das bestmöglich zu vermeiden, erfordert das in der taktischen Vorgehensweise eine besonders hohe Vorsicht und Flexibilität.
Sinkt die Einsatzbereitschaft wegen der Maßnahmen und des Lockdowns?
Ich glaube nicht! Manches ist eben anders, vielleicht auch eine Spur herausfordernder - zum Beispiel das Tragen der MNS-Maske. Die Feuerwehren waren aber teils sehr kreativ und haben, zum Schutz der Einsatzbereitschaft, etwa unterschiedliche Einsatzteams gebildet.
Die Regierung hat ja angedeutet, dass Feuerwehren bei den Corona-Testungen helfen könnten. Ist das umsetzbar beziehungsweise denkbar?
In der Steiermark hat bereits eine erste Besprechung stattgefunden. Auch wenn wir hier im Spannungsfeld zwischen Infektionsschutz und Hilfeleistung besonders gefordert sind, so zählt es für mich besonders auch zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Ohne aber dabei die Gesundheit unserer Einsatzkräfte zu gefährden oder sie zu überfordern.
Welchen Rat können Sie Ihren Kameraden abschließend für die Zukunft geben?
Keiner von uns kann das alleine schaffen. Noch einmal vielen Dank für den großartigen Einsatz. Geben wir weiter aufeinander acht. Und halten wir weiterhin durch!
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