Skiverbot bis 10.1.?

Deutschland: Jetzt streng, zu Weihnachten lockerer

Ausland
25.11.2020 23:34

Die strengen Beschränkungen für persönliche Kontakte werden im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Deutschland noch einmal für mehrere Wochen verschärft, dafür aber dann über Weihnachten gelockert. Darauf verständigten sich am Mittwoch die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Merkel forderte eine weitere „große Kraftanstrengung“, um die weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen wieder unter Kontrolle zu bringen: „Es kommt weiter auf jeden und jede Einzelne an.“ Der im November begonnene Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen habe den starken Anstieg der Neuinfektionen zwar gebrochen, diese seien aber weiterhin auf einem hohen Plateau.

Die Kontaktbeschränkungen müssten der Einigung zufolge noch einmal verschärft werden - mit einer Begrenzung von Treffen auf maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten. Dies werde nach menschlichem Ermessen bis Anfang Jänner gelten müssen. Weihnachten solle aber gefeiert werden können - im engsten Familien- und Freundeskreise mit maximal zehn Menschen, Kinder bis 14 Jahre nicht eingerechnet. Die Bevölkerung ist außerdem dazu aufgerufen, Weihnachtseinkäufe möglichst unter der Woche zu tätigen. Silvesterfeuerwerk auf belebten Plätzen und Straßen wird untersagt.

Angesichts der Corona-Krise wollen Bund und Länder auch eine abgestimmte europäische Regelung erreichen, um Skitourismus bis zum 10. Jänner zu unterbinden. „Die Bundesregierung wird gebeten, auf europäischer Ebene darauf hinzuwirken, dass bis zum 10. Januar Skitourismus nicht zugelassen wird“, hieß es am Mittwoch in dem Beschlusspapier. 

Skiurlaube „konterkarieren alle Bemühungen“
Auf ein Verbot von Wintertourismus an den Weihnachtsferien habe man sich bisher auf europäischer Ebene nicht verständigen können, möglich sei aber eine Reduzierung der Angebote, sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der nach den Corona-Beratungen an die Bevölkerung appellierte, Skiurlaube in diesem Jahr zu unterlassen. Diese Art von Tourismus „konterkariert alle Bemühungen der Bevölkerung“, das Virus zu bekämpfen, sagte Söder am Abend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz - Das Jahr 2020“. 

Wenn sich die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Pandemie so weiterentwickele, wären es „6000 Tote bis Weihnachten“, rechnete Söder vor. Die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden war nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwochmorgen auf den Höchststand von 410 gestiegen. Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag bei 18.633.

Weitere Wochen des Verzichts
Mit den neuen Beschlüssen kommen nun weitere Wochen des Verzichts auf unser Nachbarland zu. Die Schließung von Lokalen, Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen soll bis mindestens 20. Dezember verlängert werden. Der Groß- und Einzelhandel bleibt geöffnet, allerdings mit Maskenpflicht nun auch vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen. Arbeitgeber werden „dringend gebeten“ zu prüfen, ob Betriebsstätten durch Betriebsferien oder großzügige Home-Office-Lösungen vom 23. Dezember bis 1. Jänner schließen können.

Positive Schüler und deren Mitschüler in fünftägige Quarantäne
Kinderbetreuung und Schulen sollen offen bleiben. Vereinbart wurde eine Maskenpflicht im Unterricht ab der 7. Klasse, abhängig von den regionalen Corona-Zahlen. Für Schüler, die sich mit Corona angesteckt haben, und für deren Mitschüler soll es einheitliche Regeln geben. Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich bei ihrer Videokonferenz darauf, dass positiv getestete Schüler gemeinsam mit ihren Mitschülern - in der Regel die Schulklasse - sofort in eine fünftägige Quarantäne geschickt werden, danach können sie einen Schnelltest machen. Wer negativ ist, darf wieder in die Schule.

Lehrer sollen wegen „des zeitlich befristeten und anders strukturierten Kontakts“ nicht in diese „Clusterisolation“ einbezogen werden. Offen bleibt allerdings, ob es überhaupt genügend Schnelltests für ein solches Vorgehen gibt. Im Beschluss heißt es nur: „Der Bund sichert weiterhin größtmögliche Kontingente an Antigenschnelltests für Deutschland und unterstützt darüber hinaus den Aufbau von inländischen Produktionskapazitäten.“

Bei einer Inzidenz von „deutlich“ unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen und wenn weitere Bedingungen erfüllt sind, sollen Länder die Maßnahmen lockern können.

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