„Ich habe schon Angst, wie die Matura wird“, erzählt Jessi Liesegang. Die 20-Jährige geht in die Abschlussklasse der Tourismusschule Klessheim. Für sie ist die aktuelle Situation besonders herausfordernd: „Ich konnte nicht einmal bei der einzigen Schularbeit in diesem Semester vor Ort mitschreiben.“ Die Schülerin kommt aus Spanien, wo sie nun auch die Lockdown-Zeit verbringt. „Die Schule hat mir Gott sei Dank die Möglichkeit gegeben, die Prüfung von daheim aus zu schreiben.“
Nicht nur Liesegang macht sich Sorgen, wie die Reifeprüfung heuer ablaufen wird. Maturanten aus ganz Österreich starteten die Online-Petition „Fairtura“. Die Schüler fordern, dass die Themen bei der mündlichen Prüfung reduziert werden und die Präsentation der Abschlussarbeit entfällt. „Als ich von der Petition hörte, habe ich gleich unterschrieben. Die Bedingungen sind heuer einfach andere“, berichtet Jonas Bogensperger aus Mauterndorf im Lungau. Der 18-Jährige schreibt zurzeit seine Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA).
„Gerade der Unterrichtsstoff in der achten Klasse ist doch sehr komplex. Das alles nur online vermittelt zu bekommen, ist schon eine echte Herausforderung.“ Den enormen Arbeitsaufwand kritisiert auch Schülerin Diana Baldinger. „Die Lehrer drücken wirklich ordentlich aufs Gas. Da wünsche ich mir mehr Verständnis.“ Unterschrieben hat die Schülerin die Petition nicht.
Auch BMS-Landesschulsprecherin Lena Huber gab ihre Stimme nicht ab: „Bevor wir Forderungen stellen, muss erst evaluiert werden, wie es den Maturanten geht.“ Für Huber steht aber fest: „Es braucht mehr bezahlte Vorbereitungsstunden. Gerade in dieser schweren Zeit ist die richtige Vorbereitung alles.“
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