Stadträtin Elke Kahr

Zweifelhafte Vermischung: Kritik an „Mieterengel“

Steiermark
26.11.2020 06:30

Einen Rüffel von der Magistratsdirektion hat die Grazer Stadträtin Elke Kahr (KPÖ) bekommen. Weil sich ihr Büroleiter in der Dienstzeit um Dinge kümmert, für die seine Chefin politisch nicht zuständig ist. Kahr zeigt sich einsichtig, sagt aber, dass sie auch in Zukunft für Menschen da sein werde, die Hilfe brauchen.

Im „Grazer Stadtblatt“, der Parteizeitung der KPÖ, bietet „Mag. Alfred Strutzenberger, Mietrechtsexperte im Büro von Stadträtin Elke Kahr“ unter seiner Rathaus-Festnetznummer Hilfe an - das ist zwar nett, Kahr ist allerdings Verkehrsstadträtin. Hier werden ganz ungeniert Stadtrats-Tätigkeit und Parteiarbeit vermischt.

Auf den Sachverhalt angesprochen, sagt Magistratsdirektor Martin Haidvogl: „Es hat deswegen mehrere Beschwerden gegeben. Das geht so nicht.“ Man habe mit dem Büro Kahr ein klärendes Gespräch geführt. Kahr selbst spricht von einem „redaktionellen Fehler“. Man werde von nun an die Nummer des KPÖ-Mieter-Notrufs angeben.

Kommunisten zu erfolgreich
Das Ganze hat eine Vorgeschichte: Als „Mieterengel“ haben Kahr und ihr Vorgänger Ernest Kaltenegger die KPÖ in Graz groß gemacht. So groß, dass Kahr nach der letzten Wahl als Wohnungsstadträtin abgesetzt wurde. Seitdem ist Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) für den Gemeindebau zuständig.

Kahr inszeniert sich weiterhin als Kümmerin und hilft, wo sie nur kann. „Meine Türe ist immer offen“, betont sie - und die kleinen Leute stehen davor Schlange. Man fragt sich, wie da überhaupt noch Zeit bleibt für ihren eigentlich Job.

Die Menschen danken es Kahr mit ihrer Stimme
Es kommt nicht von ungefähr, dass die KPÖ vielen als die „bessere SPÖ“ gilt. Wie in der KPÖ-Zeitung auch zu lesen ist, werden 800 Grazer, „die es nicht leicht haben“, mit einem Weihnachtssackerl beschenkt - wo die wohl bei der nächsten Wahl ihr Kreuzerl machen?

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