Schwarzbau

Vennhäusel am Brenner droht der Abbruch

Tirol
26.11.2020 17:00
Der Countdown läuft: Mit 20. Dezember muss laut Abbruchbescheid das Vennhäusel der Familie Steiner im Venntal am Brenner abgerissen werden. „Es handelt sich um einen 100-prozentigen Schwarzbau“, sagt der Grieser BM Karl Mühlsteiger.

Die Besitzerfamilie Hubert Steiner hat sich jetzt in einem Informationsschreiben an die Bürger von Gries am Brenner um Hilfe gewandt (der Weiler Venn gehört zu Gries, Anm.). Quasi als letzt Hoffnung neben dem Gang zum Verfassungsgerichtshof. Hinter dem Abbruchbescheid für das Objekt im versteckten Venntal liegt eine fast zehnjährige Geschichte, die Vorlage für eine Alpensaga von Felix Mitterer sein könnte.

„Das Haus wurde in den 1980er-Jahren als Einfamilienhaus errichtet“, sagt BM Karl Mühlsteiger. „Nachdem ich 2010 Bürgermeister wurde, trat der Besitzer mit Ideen für einen Umbau an mich heran. Bei Prüfung der Vorschläge kam ans Licht, dass die Widmung beim Bau nicht gepasst hat und das als Einfamilienhaus eingereichte Gebäude komplett anders ausgeführt wurde als angegeben – ein Schwarzbau zu 100 Prozent!“

Die Gemeinde habe daraufhin intensiv versucht, eine bürgerfreundliche Lösung zu finden. Aber die Experten des Landes hätten keine Möglichkeit gesehen.

Der Besitzer habe in der Folge Anwälte eingeschaltet, es kam zu Prüfungen durch den Landesverwaltungsgerichtshof und den Bundesverwaltungsgerichtshof. Beide Instanzen bestätigten laut Mühlsteiger die Ansicht der Gemeinde, Revisionsanträge seien abgewiesen worden. Die Konsequenz der Familie Steiner: Gang zum Verfassungsgerichtshof. Entscheidung gebe es noch keine, laut dem Schreiben an die Bevölkerung habe dieser Rechtsschritt aber aufschiebende Wirkung gegen den Abbruchbescheid. Den hat die BH Innsbruck bestätigt.

Hubert Steiner weist in dem Schreiben indirekt darauf hin, dass der Bau nicht 100 Prozent korrekt sei: „Der Bürgermeister hat Möglichkeiten, die zugesagte rechtliche Sanierung zu bewerkstelligen. Es wären lediglich die Bauakten in Ordnung zu bringen.“

Obdachlos würde wohl keiner, denn bewohnt ist das Vennhäusel laut BM Mühlsteiger derzeit nicht. Und der Besitzer sei längst ins Oberinntal gezogen.

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