Lokalaugenschein

Dieser Roboter identifizierte IS-Täter in Wien

Österreich
25.11.2020 06:00

Die verheerende Terrornacht von Wien stellte verschiedenste Polizeieinheiten auf eine harte Probe. Allen voran den Entschärfungsdienst des Innenministeriums, der sich mit der Bergung des Attentäters - samt dessen umgeschnallter Bombenattrappe - beschäftigen musste. Die „Krone“ stattete der Spezialeinheit einen Besuch ab.

Langsam rollt „Telemax“ aus einer Garage in der Wiener Rossauer Kaserne. Ferngesteuert aus einem schlichten Kastenwagen, dessen Innenausrichtung aber alle technischen Stückerln spielt. Auf dem Boden im Innenhof liegt eine lebensgroße Puppe, daneben steht eine verdächtige Tasche.

Entschärfer auch in der Terrornacht im Einsatz
Mit einem ähnlichen Szenario hatten es die Entschärfer auch am 2. November in der Wiener Innenstadt zu tun: Der Terrorist war bereits von Polizeikräften zur Strecke gebracht worden, lag - von seinen Waffen und einer Plastiktasche gesäumt - mit dem Gesicht nach unten auf dem Asphalt. Zudem bestand schon im Vorfeld der Verdacht, der Terrorist könnte Sprengstoff bei sich tragen.

Roboter drehten Leiche des Attentäters um
Also rückte der Entschärfungsdienst des Innenministeriums an. Zwei Fernroboter näherten sich langsam der Leiche und drehten diese um: Per Video konnte so der Mann aus sicherer Distanz rasch identifiziert werden. Parallel dazu wurde ein Röntgenbild der vermeintlichen Bombe geschossen. Diese entpuppte sich damit sofort als Attrappe – die Gefahr war damit gebannt.

Zwischen 350 und 400 Einsätze wickeln die Entschärfer des Innenministeriums – sie sind neben Wien auch in Graz und Hall in Tirol stationiert – pro Jahr ab. Das Team zählt 25 Mitarbeiter, dazu kommen insgesamt sieben Fernlenk-Roboter (jeder zum Preis einer Innenstadtwohnung) und vier speziell ausgestattete Einsatzfahrzeuge. „Der Entschärfungsdienst hat nicht nur am 2. November Herausragendes geleistet. 400 Einsätze pro Jahr sind ein klares Zeugnis für diese intensive Aufgabe“, so Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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