LR Tilg beteuert:

„Impfdosen treffen nun früher ein als angenommen“

Tirol
24.11.2020 11:00

Kritik gibt es - wie berichtet - bezüglich des Grippeimpfstoffs für Tirol. Die Dosen seien nicht verfügbar, es gäbe keine Impf-Kooperation. Einige kaufen das Serum sogar in Mittenwald ein, da dort die Apotheken scheinbar besser eingedeckt zu sein scheinen. LR Bernhard Tilg (ÖVP) betont, dass die Impfdosen nun früher eintreffen.

Rund 65.000 Impfdosen habe das Land Tirol mit dem Gesundheitsministerium und der Bundesbeschaffungsagentur (BBG) organisiert. „Diese Impfdosen sind nun sukzessive verfügbar und werden für Kinder, Bewohner von Wohn- und Pflegeheimen, Risikogruppen und exponierte Personen verwendet“, erklärt Tilg. Insbesondere jene Impfstoffe, die für Dezember 2020 und Jänner 2021 vorgesehen waren, sind teils bereits in Tirol.

Der „Masterplan Grippeimpfstoffe“ schlüsselt prinzipielle Details auf – siehe Grafik. 21.800 Dosen sollen demnach schon in Tirol sein „Ja, diese Impfdosen wurden bereits zum überwiegenden Teil abgerufen bzw. stehen wie Fluenz tetra zum Abruf bereit“, sagt Tilg.

Er schlüsselt wie folgt auf (dadurch kommt es zu Abweichungen im Masterplan): Vom Kinderimpfstoff Vaxigrip tetra wurde die erste Lieferung (900 Dosen) von Mitte Oktober durch die Landessanitätsdirektion bereits an die niedergelassenen Ärzte verteilt, die zweite Lieferung (3600) ist bis auf 480 Restdosen verteilt.

„Grippeimpfdosen haben wir im Frühjahr bestellt“
Vom Kinderimpfstoff Fluenz tetra wurden ab 3. November 26.980 Dosen zugeteilt. Von diesen wurden bisher 10.590 Dosen von den bezugsberechtigten Medizinern noch nicht abgerufen.

Vom Grippeimpfstoff für die Risikogruppe 65+ wurden Tirol 8360 Dosen zugeteilt. Diese wurden bis 18. November an die Pflegeheime bzw. niedergelassenen Ärzte vollständig verteilt. Für die zusätzlich organisierten 24.750 Vaxigrip tetra-Impfdosen laufen die Bedarfserhebungen, nach Einlangen der Rückmeldungen erfolgt die weitere Zuteilung. Mit der Auslieferung wurde auch hier bereits begonnen.

Wann hat das Land die Dosen bestellt? „Im Frühjahr wurde an das Ministerium eingemeldet, die Zuteilung an Tirol kam im Laufe des Sommers. Der Bedarf an weiteren Grippeimpfdosen wurde Anfang September eingemeldet“, erläutert Tilg.

Landesrat verweist auf die Apothekerkammer
Teilweise Mangelware sind die Impfstoffe noch in den Apotheken. Wie das? „Die Verfügbarkeit an den Tiroler Apotheken orientiert sich an der Beschaffung über den Pharmahandel“, betont der Gesundheitslandesrat. Er gehe davon aus, dass über diesen Weg um die 40.000 Grippeimpfdosen bezogen werden. Für weitere Details verweist er an die Apothekerkammer.

„Verunsicherung jetzt groß“
Viele Personen sprechen grundsätzlich von einem Chaos – berechtigt? „Diese Kritik ist für mich nachvollziehbar“, gibt Tilg zu. „Obwohl sich viele im Juni und Juli bemüht haben, mehr Grippeimpfstoffe zu besorgen, ist die Verunsicherung jetzt groß, weil zu wenig erklärt wird, wo die Grippeimpfstoffe sind - das betrifft sowohl den hoheitlichen Bereich als auch die Apotheken“, räumt Tilg ein.

Daher seien Verbesserungen notwendig. „Die aktuelle Situation zeigt, dass das Impfen in Tirol und Österreich insgesamt besser aufgestellt werden muss. Die Zusammenarbeit zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse, der Apotheker- sowie Ärztekammer und dem Land Tirol muss verbessert werden“, so Tilg.

In Tirol seien Impfungen gegen Influenza in den vergangenen Jahren fast ausschließlich über den freien Markt, also die Apotheken, abgewickelt worden. „Sämtliche kostenlose Impfprogramme wurden über das Land Tirol organisiert und mit den Systempartnern Ärztekammer, Apothekerkammer und Pharmagroßhandel abgewickelt“, erläutert der Landesrat.

Grundsätzlich gebe es derzeit bundesweite Bestrebungen, Impfen als ASVG-Leistung zu verankern und als Gesamtprogramm zu implementieren. „Das begrüße ich sehr“, verrät Tilg.

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