Neues aus Dänemark

The New Madness: „Den Rock wieder neu erfinden“

Musik
30.11.2020 06:00

Rock ist nie tot, aber der dänische Musiker, Songschreiber und Produzent Bjarke Sorensen würde ihn gerne „wieder in einer prominenteren Rolle sehen“. Sein Ansatz, um das Genre zu beleben: „Man muss den Rock einfach wieder neu erfinden.“ Sorensen versucht das mit seiner Band The New Madness, die ihr Debüt „After Hours“ veröffentlicht.

(Bild: kmm)

In Österreich sind The New Madness gar keine so Unbekannte. „Von allen Ländern hatten wir bei euch mit unserer ersten Single ‘Lovesick‘ das meiste Airplay. Radio FM4 hat den Song oft gespielt“, berichtete Sorensen im APA-Interview. „Österreich liegt auch bei den Streamings des Songs ganz vorne dabei. Darum können wir es auch gar nicht erwarten, nach der Covid-Zwangspause in Österreich aufzutreten.“ „Lovesick“ hatte für einige Verwirrung gesorgt. Im Video sind rockende Kinder zu sehen, viele dachten, es handle sich um die tatsächliche Band. „Die Band bestand damals eigentlich nur aus mir“, erzählte der Däne. „Ich hatte den Song geschrieben und ihn selbst produziert, aber noch keine echte Gruppe zusammengestellt. Wir haben daher die coolsten Rock‘n‘Roll-Kids, die wir finden konnten, vor die Kamera geholt. Sie haben einen tollen Job gemacht. Und zugleich hat das Video etwas Wirbel erzeugt.“

Geschicktes Mittelding
Mittlerweile besteht The New Madness neben dem Multiinstrumentalisten und Sänger Sorensen aus dem deutschen Gitarristen Simeon Loth, dem kanadischen Drummer Alex Cummings und dem Franzosen Elie Granger an den Synthesizern. Wohnhaft ist man in Berlin, wo es Sorensen vor einiger Zeit hinverschlagen hat. „Meine damalige Freundin war aus Italien“, berichtete er. „Na ja, wir haben einen Mittelweg zwischen Dänemark und Italien gesucht. Da hat sich Berlin angeboten. Das ist eine tolle Stadt für Kreative, ich hatte ein gutes Gefühl und bin geblieben.“

Die Stadt habe sein Schaffen beeinflusst, auch wenn seine Songs eher nach Amerika und England schielen. „Ich könnte keine drei Berliner Bands aufzählen“, gestand Sorensen. „Es geht mehr um die Atmosphäre dieser Stadt, nicht um die Musikszene.“ Definitiv beeinflusst sieht sich Sorensen von Led Zeppelin („meine Allzeit-Lieblingsband“) und den Black Keys. „Ich mag es, wie sie moderne Technologie in ihren Old-School-Blues integrieren. Sie mögen Musik wie Rockbands der Fünfziger machen, aber sie peppen das Ganze auf, wie es damals mit der damaligen Technologie nicht möglich gewesen wäre. Das will ich auch!“ Wie würde Sorensen jemandem The New Madness vorstellen, der noch nie etwas von Led Zeppelin und den Black Keys gehört hat? „Nun, wir sind eine Rockband, die äußerst energiegeladene Musik macht!“ Das Album „After Hours“ hat Sorensen aber noch über weite Strecken im Alleingang eingespielt. „Irgendwann wollte ich spüren, wie die Lieder live klingen. Eine Band zu gründen und Konzerte zu geben war daher der nächste Schritt“, sagte er.

Unterhaltung ist wichtig
Der Däne ist der Boss („wir sind eine dänische Band“), ein Soloprojekt sollte The New Madness trotzdem nicht sein. „Ich habe Leute gesucht, die meine Songs spielen, sie aber auch eingeladen, die Lieder auf ihre Art zu interpretieren - innerhalb von bestimmten Grenzen“, betonte Sorensen. „Daran hat sich nicht viel geändert. In der Regel bringe ich einen Song in den Proberaum mit und wir schauen, wie wir ihn gemeinsam verbessern können.“ Das Album und damit auch die neue Single „Love Me Like A Bad Girl“ strotzen bei aller Liebe zum Garagenrock vor eingängigen Melodien. „Das hat einen einfachen Grund“, schmunzelte der Musiker. „Ein Song muss mich unterhalten. Tut er das nicht, dann stelle ich ihn gar nicht fertig.“

APA/Wolfgang Hauptmann

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