„Krone“-Gastkommentar
Christian Baha: Lehre oder Leere
Der gelernte Österreicher ist ja ganz gerne Pessimist, das ist durchaus verständlich, vor allem in Zeiten wie diesen, wo uns das C-Virus auf Schritt und Tritt verfolgt. Aber langsam ist es an der Zeit, wieder positiv zu denken. Und die ersten Lehren aus den leidigen Lockdown-Phasen zu ziehen. Andernfalls droht die ganz große Leere, wenn die Kollateralschäden dieser Gesundheitskrise spürbar werden.
Am Beispiel der Schul-Debatte zeigt sich, wie verhärtet die Fronten verlaufen. Es geht nur um Partikularinteressen, nicht um das Wohl unserer Kinder. Wann, wenn nicht jetzt, wäre es an der Zeit, ein einzementiertes System, das weder Eltern noch Lehrer zufriedenstellt, aufzubrechen und völlig neu zu erfinden?
Wann, wenn nicht jetzt, gäbe es die Chance, einen Ideenwettbewerb der besten Köpfe auszurufen, um den Jüngsten Lust aufs Lernen zu machen? Dann braucht es vielleicht keine Semester mehr, sondern wieder Trimester; dann braucht es mehr Lehrkräfte für weniger Kinder, die ganztags gefördert werden können; dann braucht es flexiblere Ferienregelungen und mit Sicherheit keine 9-Wochen-Sommerpause am Stück, die noch aus einer Zeit stammt, als Kinder in einer bäuerlich geprägten Gesellschaft bei der Ernte mithelfen mussten.
Diese Zeiten sind lange vorbei. Wir befinden uns in einer veritablen Weltwirtschaftskrise. Die werden wir am zügigsten meistern, wenn das (Aus-)Bildungssystem rasch reformiert wird. Das ist am Ende keine Kostenfrage. Nur eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung.
Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
- Christian Baha ist Börsenexperte und Gründer der Investment-Gesellschaft Superfund. Der Wiener beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit den internationalen Finanzmärkten und gründete 1992 sein erstes Unternehmen, das sich mit dem Vertrieb von Börsensoftware für private Investoren in Österreich beschäftigte.(Bild: Superfund Asset Management GmbH)
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