John Kerrys Comeback

Ex-Außenminister wird US-Klimaschutzbeauftragter

Ausland
23.11.2020 19:07

Der gewählte US-Präsident Joe Biden will den erfahrenen Diplomaten Antony Blinken zum Außenminister und den früheren Außenminister John Kerry zu seinem Klima-Beauftragten machen. Das teilte Bidens Übergangsteam am Montag mit. Mit Alejandro Mayorkas soll zudem künftig erstmals ein Hispano-Amerikaner das Heimatschutzministerium leiten, das unter anderem für Einwanderung zuständig ist.

Mit dem früheren stellvertretenden Außenminister Antony Blinken wird Biden einen langjährigen Vertrauten zum Chef des „State Department“ machen. Der 58-Jährige gilt als pro-europäisch und ist ein entschiedener Befürworter des Multilateralismus. So war er einer der Architekten des internationalen Atomabkommens mit dem Iran, das Trump im Mai 2018 aufkündigte.

Ex-Außenminister als Klimabeauftragter
Ex-Außenminister John Kerry wird der neue US-Klimabeauftragte werden. Biden hatte bereits kurz nach der Wahl angekündigt, dem von Donald Trump aufgekündigten Klimaschutzabkommen von Paris wieder beizutreten. Kerry, der nicht nur auf dem internationalen Parkett jede Menge Erfahrung mitbringt, hatte sich zuletzt immer wieder gegen den Klimawandel engagiert. 2019 startete er mit anderen Prominenten das Bündnis „World War Zero“, das sich für Klimaschutz einsetzt.

„Das ist das erste Mal, dass dem Nationalen Sicherheitsrat ein eigens für den Klimawandel zuständiger Vertreter angehören wird“, erklärte Bidens Übergangsteam. Damit bringe der gewählte Präsident zum Ausdruck, dass die Erderwärmung als „dringliches Thema der Nationalen Sicherheit“ angesehen werde.

Kurz: „Freuen uns auf Zusammenarbeit“
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigte sich am Montagabend hocherfreut über die Ernennung von John Kerry. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen US-Klimabeauftragten John Kerry, mit dem ich bereits als Außenminister während der Iran-, Syrien- und Libyen-Gespräche in Wien eng zusammengearbeitet habe“, ließ der Kanzler in einem Statement wissen. Und weiter: „Die EU, die sich bereits ambitionierte Klimaziele gesetzt hat, kann das Klima nicht alleine retten, sondern nur gemeinsam mit den USA und China.“

Biden setzt auf Profis aus Obamas Team
Auch der Name der künftigen UNO-Botschafterin steht bereits fest. Demnach will Biden am Dienstag Linda Thomas-Greenfield für den Posten nominieren. Auch Thomas-Greenfield ist eine erfahrene Diplomatin; unter Obama war sie Vize-Unterstaatssekretärin für afrikanische Angelegenheiten.

Die frühere Vizechefin des Geheimdienstes CIA, Avril Haines, soll zudem als erste Frau der US-Geschichte Geheimdienstdirektorin werden, wie Bidens Übergangsteam mitteilte. Sie soll damit künftig die Arbeit aller US-Geheimdienste koordinieren.

US-Medien: Ex-Fed-Chefin wird Finanzministerin
Bidens Übergangsteam bestätigte am Montag zudem, dass der 43-jährige Jake Sullivan Bidens Nationaler Sicherheitsberater werden soll. Sullivan war bereits Bidens Sicherheitsberater in dessen Zeit als Vizepräsident. Das „Wall Street Journal“ und die „New York Times“ wollen übrigens auch wissen, wer den Finanzministerposten erhält. Unter Berufung auf informierte Personen schrieben die beiden Zeitungen, dass es sich dabei um die 74-jährige ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen handeln soll.

Eine Frau ins Pentagon?
Übrigens könnte es Biden Kurz gleichtun und könnte erstmals in der Geschichte eine Frau an die Spitze des Verteidigungsministeriums setzen. Als Favoritin gilt die frühere Verteidigungs-Staatssekretärin Michele Flournoy. Die Gründerin der Denkfabrik CNAS war in Obamas erster Amtszeit im Pentagon für den Entwurf verteidigungs- und sicherheitspolitischer Konzepte zuständig. Außenseiterchancen werden der Senatorin und früheren Kampfhubschrauberpilotin Tammy Duckworth eingeräumt, außerdem dem Senator Jack Reed.

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