Über Weihnachten

Italien für Skiurlaub-Verbot – auch in Österreich!

Ausland
23.11.2020 16:14

Dieser Vorschlag dürfte den krisengebeutelten, österreichischen Tourismus wenig freuen: Die italienische Regierung will Kontakt zu den alpinen Nachbarländern, darunter Österreich, aufnehmen, um über eine mögliche Schließung der Skipisten über die Weihnachtszeit zu diskutieren. Ziel sei, auf europäischer Ebene Skiurlaub zu verbieten und die Verbreitung der Coronavirus-Pandemie zu verhindern. Die Reaktionen darauf waren allerdings bisher eher ablehnend.

Laut der italienischen Regierung sollten die Skipisten erst Ende Jänner geöffnet werden, wenn die Infektionszahlen sinken und die EU-Länder mit Impfkampagnen beginnen können. Angesichts der noch hohen Zahl von Neuinfektionen und Todesopfern in Italien dürfe es über die Weihnachtszeit zu keiner Lockerung der Anti-Covid-Maßnahmen kommen.

Italien fürchtet dritte Welle im Jänner
Die Gefahr sei ansonsten, dass Italien nach den Feiertagen im Jänner mit einer dritten Coronavirus-Infektionswelle konfrontiert sei, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“. Die Pläne riefen auch in Italien teils heftige Reaktionen hervor. Sechs norditalienische Regionen, darunter auch unsere Nachbarregionen Trentino-Südtirol und Friaul-Julisch-Venetien, appellierten an die Regierung in Rom, auf ihr Vorhaben zu verzichten.

Kompatscher fordert Treffen mit der Regierung
„Die Skipisten über die Weihnachtsfeiertage zu schließen, bedeutet, die Berggemeinden zum Tode zu verurteilen. Während man in Österreich, in der Schweiz und in Frankreich Ski fahren wird“, sagte etwa Massimo Sertori, Beauftragter für die Region Lombardei. Der Südtiroler Landeshauptmann, Arno Kompatscher, forderte ein Treffen mit der Regierung, um die Problematik der Skisaison zu diskutieren. 

Tirols LH Platter: „Aufsperren“
Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gab allerdings am Montag bei einer Pressekonferenz für die heurige Wintersaison die Devise „Aufsperren“ aus. Dennoch warnte Platter vor der Hoffnung, dass „im Dezember alles wieder aufmacht“.

Auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat am Montag eine Öffnung der Skigebiete und Beherbergungsbetriebe vor Weihnachten als Ziel genannt. Er rechne ab 7. Dezember zunächst mit einer Öffnung des Handels und mit Präsenzunterricht an den Volksschulen, möglicherweise auch in weiteren Schulstufen. „Bei Gastronomie und Hotellerie bin ich nicht so sicher“, sagte Haslauer in einer Online-Pressekonferenz am Nachmittag. „Da rechne ich eher eine Woche später damit.“ Als möglichen Termin für den Start in den Wintertourismus nannte Haslauer am Montag den 19. Dezember.

Rom prüft neue Covid-Maßnahmen
Die italienische Regierung von Premier Giuseppe Conte prüft unterdessen diese Woche die Anti-Covid-Maßnahmen, die für die Weihnachtszeit gelten sollen. Einen Beschluss muss die Regierung bis zum 3. Dezember ergreifen. An diesem Tag läuft die Verordnung aus, mit der in Italien das sogenannte Ampel-System aus gelben, orangen und roten Regionen eingeführt worden ist.

Längere Öffnungszeiten gegen Menschenansammlungen
Um dem Handel während der Adventzeit Luft zum Durchatmen zu geben, sollen in allen Regionen unabhängig von den Infektionszahlen Geschäfte bis 22 Uhr offen halten können. Mit den längeren Öffnungszeiten will man Menschenansammlungen verhindern.

Die Sicherheitskräfte sollen kontrollieren, dass es in Einkaufszentren und Supermärkten zu keinen Staus kommt. Im Rahmen der Anti-Covid-Maßnahmen für die Weihnachtszeit will die Regierung bis zum 11. Jänner die Schulen geschlossen halten. Fast alle Schulen - mit Ausnahme von Volksschulen - sowie die Universitäten sollen bis dahin auf Fernunterricht setzen, lautet das Vorhaben des Kabinetts.

Fast 50.000 Covid-19-Tote seit Februar
In Italien ist am Sonntag zum zweiten Tag in Folge sowohl die Zahl der Coronavirus-Infizierten als auch jene der Todesopfer in den letzten 24 Stunden gesunken. Die Zahl der Neuansteckungen fiel von 34.767 auf 28.337. 562 Tote wurden gemeldet, am Vortag waren es 692, teilte das Gesundheitsministerium mit. Somit starben seit Beginn der Pandemie am 20. Februar in Italien 49.823 Personen mit oder am Coronavirus. Innerhalb von 24 Stunden wurden 188.747 Tests durchgeführt, 15 Prozent davon fielen positiv aus.

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