Uroma auf Youtube

Johanna Quaas (95) turnt Corona-Generation gesund

Sport-Mix
23.11.2020 14:22

Die Deutsche Johanna Quaas (95) zeigt es den jüngeren Generationen, wie man sich in Corona-Zeiten gesund hält. Sie ist vor drei Tagen 95 geworden.

Statt atemberaubender Gymnastik, wie noch vor zwei Jahren, hält die Uroma ihr Publikum mit Übungen für zu Hause bei Laune. Erstens wegen Corona, zweitens, weil sie sich in 2018 verletzt hatte. Nicht etwa beim Turnen, nein, sie habe sich beim Hantieren mit einem Babystuhl wehgetan, erzählt sie dem “SID“ gegenüber. Aber, wie sie der "DPA“ sagte: „Ganz aufhören mit dem Sport werde ich nicht. Bewegung muss sein, und Turnen ist meine Leidenschaft.“

Wachsende Popularität dank Youtube
„Nicht nur für die Corona-Risikogruppe ist es besonders wichtig, dass man schon am Morgen den Körper auf die Belastung des Alltags vorbereitet. Ich empfehle meine Mobilisations-Gymnastik allen, die jetzt nicht in die Sporthalle gehen können“, sagt Quaas. Und das sind Millionen von Menschen derzeit. Auch junge. Denn aufgrund der Popularität ihrer Youtube-Videos erreicht sie auch die jüngeren Generationen problemlos. Neben der Gymnastik setzt sie sich auch gerne zum Ausdauertraining auf das Damenrad.

Quaas wurde 1925 geboren. Mit neun fing ihre Karriere als Turnerin an, damals noch unter dem Namen Johanna Geißler. Dann kam eine Zeit in Deutschland, in der der Turnsport, zwar herausgehoben, aber eigentlich systematisch zerstört wurde. Für die Besatzungsmächte galt Turnen nach dem Krieg als "Wehrertüchtigung“ und wurde verboten. Daher wechselte die junge Johanna bis 1947 zum Handball. Mit dem Wegfall des Verbots begann sie wieder mit ihrer Leidenschaft.

Studium in Halle
Sie studierte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie auch für den Verein Hochschulsportgemeinschaft Wissenschaft turnte. Sie bekam ein Diplom als Ausbilderin für Sportlehrer. Nicht nur in Halle wurde sie eine lebende Legende, sie bildete mit ihren früheren Turner-Kolleginnen Generationen von ostdeutschen Turnerinnen aus, auch die Olympiateilnehmer Barbara Dix-Stolz und Christel Felgner-Wunder.

Sie wurde die älteste Wettkampfturnerin der Welt. Sogar mit 93 schwang sie sich auf den Barren, erstaunte alle bei der Bodengymnastik. Dass Turnen gesund hält, beweist auch die ungarische Olympiasiegerin Agnes Keleti. Sie wurde heuer 99 Jahre alt. Und turnt immer noch. Sie ist aber kein Youtube-Star.

1963 heiratete Johanna Geißler ihren Turntrainer Gerhard Quaas (1932-2016). Das Paar hat drei Töchter. Keine von ihnen wurde Turnerin. Vielleicht die Urenkelin. 

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(Bild: KMM)



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